Müdes 0:0 im Oberligaspiel gegen Concordia, Meiendorfs Kader liegt krank im Bett, Lurup mit einem Quintett auf der Autobahn.

Grippewelle in Meiendorf. Einen regen Kontakt zu Hamburgs Medizinern suchten die Spieler des Oberligisten Meiendorfer SV in den Tagen vor dem Oberligaspiel in Rugenbergen. „Bei unseren Jungs geht leider die Grippewelle um. Wir hatten nur noch neun fitte Spieler, haben 16 Atteste beim Hamburger Fußball-Verband eingereicht“, sagte der gesundheitlich ebenfalls stark angeschlagene MSV-Trainer Fatih Ergün. Der Verband sagte die Partie daraufhin ab. „Das nervt mich. Wir trainieren seit dem 5. Januar, und ständig fallen unsere Spiele aus“, ärgerte sich Rugenbergens Coach Ralf Palapies. „Wenn das Meiendorfer Vorgehen nach den Statuten legitim ist, ist das okay. Der Verband berät wohl Dienstag darüber. Wir legen keinen Protest ein.“ Das Oddset-Pokal-Heimspiel gegen Norderstedt am kommenden Mittwoch um 19 Uhr schenkte „Pala“ fast ab: „Wir haben null Rhythmus. Eigentlich brauchen wir gegen das beste Amateurteam Hamburgs gar nicht anzutreten. So sind unsere Chancen noch kleiner.“

Lurup sauer auf ADAC. Ausnahmsweise nicht auf dem Feld sportlich demontiert wurde Oberligist SV Lurup. Denn wie die Partie Rugenbergen gegen Meiendorf fiel auch das Gastspiel der Rot-Weißen beim Buxtehuder SV aus. Grund war allerdings keine Grippewelle, sondern ein schadhafter PKW. Zu Spielbeginn waren die Gäste nur mit neun Akteuren vor Ort, der Rest befand sich in einem mit geplatzten Hinterreifen liegengebliebenen Auto einige Kilometer vom Jahnstadion entfernt. Schiedsrichter Christopher Haase (VfL Pinneberg) wartete eine Viertelstunde und vermerkte dann den Nichtantritt der Gäste im Spielbericht.
„Wir können das nicht so ganz nachvollziehen. Schon eine Stunde vor dem Anpfiff erfuhren selbst wir von der Autopanne. Warum fährt keiner von Lurup mit dem Auto los, um deren Spieler abzuholen?“, fragte Buxtehudes Manager René Klawon. „So wird das Spiel nur 3:0 gewertet. Dabei hatten wir uns vorgenommen, etwas für unser Torverhältnis zu tun.“ Die Buxtehuder Offiziellen zahlten schließlich den 120 Zuschauern ihr Eintrittsgeld zurück und boten ihnen ein Showtraining. Lurups Trainer Norman Köhlitz erklärte den Ausfall der Partie mit „einer dummen Konstellation. Die fünf Spieler im Auto haben den ADAC bestellt und wollten daher nicht abgeholt werden. Es hätte alles gepasst, doch der ADAC kam nicht“. Mit neun Spielern habe der SVL nicht auflaufen können. „Einer war verletzt, einer der Ersatztorwart. Die Spieler wollten, aber das geht nicht. Wir sind in der Oberliga, nicht in der Kreisliga. Unser Versprechen gilt weiterhin: Wir spielen die Saison durch.“

Nur eine gute Nachricht. Als gestresster Kommentator der eigenen Mannschaft auf dem Feld fungierte Schwarzenbeks Angreifer Marcel Musielak in der Schlussphase der 0:4-Auswärtspleite im Hansa-Landesligaspiel bei Hamm United. „Jeder Einwurf ist beim Gegner. Das kann doch nicht wahr sein“, ärgerte sich Musielak in der 84. Minute. Drei Minuten später kommentierte er das 4:0 von Hamms Christopher Mahrt mit einem phänomenalen Heber noch desillusionierter: „Nun legen wir uns die Dinger auch noch selber rein.“ Schwarzenbeks Abwehr hatte Mahrt den Ball durch schwaches Abwehrverhalten aufgelegt. Zuvor hatten die Gäste Hamms Vasileios Raptis sehr glücklich gemacht und ihm mit dem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung das 2:0 gestattet (66.). Einzige positive Nachricht für die leblosen Schwarzenbeker: Coach Mario Friedrich verlängerte seinen Vertrag bis Sommer 2017. Motto für die letzten Spiele: „Wir wollen zeigen, dass die Hinrunde nicht unser wahres Gesicht war.“

Druck für Victoria. „Ruhig“ war das Wort, das Cordi-Trainer Diamantis Cholevas am meisten benutzte. Der Oberligatrainer ist bekannt für seine laute Art an der Linie, doch im Spiel beim SC Victoria forderte er meist lautstark „Ruhe“. In aller Ruhe hat sich seine Mannschaft vom klaren Abstiegskandidaten (vor der Saison) zum anerkannt bissigen Gegner auf Platz sechs der Tabelle gemausert. Auch nach dem 0:0 zollte Victoria-Trainer „Jasko“ Bajramovic Respekt: „Wir haben ja nicht gegen irgendeinen Gegner gespielt. Cordi zeigt jede Woche, zu was sie fähig sind.“ Bei Cordi hatte Ex-Vicky-Stürmer Benjamin Bambur die besten Chancen, doch er konnte sein Torkonto (25 Treffer) ebenso wenig erhöhen wie Marius Ebbers beim SC Victoria, der nach knapp 20 Minuten verletzt ausschied. Victoria hat mit zwei Spielen weniger jetzt elf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer TuS Dassendorf, zu dem die Mannschaft von Kapitän Marcus Rabenhorst am kommenden Wochenende reisen muss: „Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen wir etwas reißen, um dran zu bleiben!“

Dünne Luft. Der HSV II hat in der Regionalliga Nord den Fall auf einen Abstiegsplatz vermieden. In Hildesheim rettete Ahmet Arslan per Foulelfmeter in der 77. Minute ein 1:1.