München/Hamburg. Große Fußballbühne oder doch eher Nachwuchsbereich - Hoeneß eröffnen sich wohl mehrere Optionen. HSV-Boss Beiersdorfer äußert Wunsch.

Seit bekannt ist, dass Steuersünder Uli Hoeneß am 29. Februar vorzeitig aus der Haft entlassen wird, schießen die Spekulationen über eine Rückkehr des Ex-Präsidenten zum FC Bayern München ins Kraut. Während die meisten Beobachter vor allem an Hoeneß' Übernahme des Chefsessels von Karl Hopfner denken, könnte ein personeller Paukenschlag beim Fußball-Rekordmeister noch eine ganz andere Variante ins Spiel bringen.

Denn am Dienstag gaben die Bayern die Trennung von Michael Tarnat bekannt, der mit sofortiger Wirkung sein Amt als sportlicher Leiter der Jugendteams bis zur U16 niedergelegt. Auch Jürgen Jung trat von seinem Posten als Chefscout der Jugendteams zurück. Wie der Club betonte, habe es sich jeweils um eine Trennung in "beiderseitigem Einvernehmen" gehandelt. Als Grund wurden "unterschiedliche Auffassungen über die künftige Ausrichtung im Jugendbereich" angegeben.

Widmet sich Hoeneß ganz dem Nachwuchs?

Welche Auswirkungen diese Meldung auf die Hoeneßschen Planspiele haben könnte? Möglicherweise mehr als zunächst vermutet. Schließlich kam Hoeneß im offenen Vollzug, den der heute 64-Jährige im Januar des vergangenen Jahres antrat, bereits im Nachwuchsbereich der Bayern unter. Ein Posten nicht ohne Kalkül, denn die Münchener haben längst Nachholbedarf in der eigenen Jugendförderung ausgemacht. Wer könnte da also mittelfristig besser die Weichen stellen als Uli Hoeneß?

Andere hoffen allerdings auf ein Comeback des Machers auf der großen Fußball-Bühne. "Er ist mehr oder weniger der Gottvater der Fußball-Manager", sagte HSV-Boss Dietmar Beidersdorfer der Bild-Zeitung vom Mittwoch. "Ich würde mich freuen, wenn er wieder ein Amt inne hätte", sagte der 52-Jährige und lobte Hoeneß gleich weiter: "Er ist eine Bereicherung für den Sport in Deutschland. Ich glaube, er wird mehr denn je motiviert sein."