München/Zagreb. Guardiola verzichtet in der Champions League auf seine Nummer eins. Real-Gerüchte um Lewandowski. Wirbel um Dinamos Mamic-Brüder.

Der FC Bayern München ist zum sportlich bedeutungslosen Champions-League-Spiel bei Dinamo Zagreb ohne Manuel Neuer aufgebrochen. Während der viel belastete Fußball-Nationaltorhüter eine Pause erhält, steht Sven Ulreich am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) vor seinem Debüt in der Königsklasse. Mit in die kroatische Hauptstadt reiste auch Thiago, der am Vormittag nach einer Kapselverletzung am rechten Knie ins Teamtraining zurückgekehrt war. Auch Holger Badstuber war mit dabei, der Innenverteidiger darf aber wegen seiner Rotsperre nicht eingesetzt werden. Insgesamt nahm Trainer Pep Guardiola 22 Akteure mit nach Zagreb.

Als Gruppensieger stehen die Münchner vor der Achtelfinalauslosung am kommenden Montag schon fest, bei Dinamo soll nach der Niederlage in Gladbach (1:3) nun der Jahresabschluss in der Königsklasse erfolgreich gestaltet werden. „Es nützt nichts zu lamentieren, weil man ein Spiel verloren hat. Es geht weiter und jetzt müssen wir zusehen, dass wir im Endspurt, wir haben ja noch vier Spiele, die Punkte holen, damit wir dann hoffentlich auch zufrieden unter dem Weihnachtsbaum sitzen dürfen“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Gelassen gab sich Rummenigge bei den Gerüchten um ein angebliches Interesse von Real Madrid an Robert Lewandowski. „Ein Blick auf die Laufzeit des Vertrages lässt mich in keinster Art und Weise nervös werden“, sagte Rummenigge. Lewandowskis Kontrakt läuft bis 2019.

Guardiola: "Ein Spiel für unser Prestige"

Verzichten müssen die Münchner im Maksimir-Stadion auf den gesperrten Holger Badstuber sowie die verletzten und angeschlagenen Arjen Robben, David Alaba, Douglas Costa, Mario Götze und Juan Bernat.

„So viele Spieler haben wir nicht mehr zur Verfügung. So viele Möglichkeit zur Rotation haben wir nicht“, erklärte Kapitän Philipp Lahm mit Blick auf die normalerweise angebrachte Durchmischung. Dinamo-Coach Zoran Mamic indes meinte: „Bei denen ist auch der 25. Mann ein Top-Spieler und gehört zu den Besten der Welt. Wir müssen weit über unseren Fähigkeiten spielen, um zu gewinnen.“

Mit zwölf Punkten und 17:3 Toren nach fünf Spieltagen würde bereits ein 1:0 gegen die in München locker mit 5:0 abgefertigten Kroaten sogar für das beste Abschneiden der Bayern in einer Gruppenphase sorgen.

„Das ist ein Champions-League-Spiel für Punkte, für Geld, für den Verein, für unser Prestige, für unsere Entwicklung“, sagte Trainer Pep Guardiola. „Wir fliegen nach Zagreb, sind schon qualifiziert und kämpfen nicht um etwas. Das ist Wahnsinn. Wir können uns mehr fokussieren auf Ingolstadt und unser Pokalfinale gegen Darmstadt.“ Dann ist auch Neuer wieder zurück.

Verdächtiger Dinamo-Präsident darf ins Stadion

Bei Gegner Zagreb steht indes vor allem ein Brüderpaar im Blickpunkt - allerdings abseits des Rasens. Der wegen Korruptionsverdachts festgenommene Präsident Zdravko Mamic könnte nach Zahlung einer Kaution von umgerechnet 1,8 Millionen Euro aus der Untersuchungshaft freikommen. Dies berichtete der Fernsehsender Television HRT unter Berufung auf das zuständige Gericht. Auch beim Spiel gegen den FC Bayern dürfe der 55-Jährige demnach im Stadion sein.

Die Ausübung seines Amts als Vereinspräsident bleibe ihm aber untersagt, zitierte der Sender das Bezirksgericht Zagreb. Auch dürfe er mit anderen Verdächtigen nicht kommunizieren, einschließlich seinem Bruder, Dinamo-Trainer Zoran Mamic. Mamic war zusammen mit mehreren anderen Verdächtigen Mitte November festgenommen worden. Ihnen wird Geldwäsche und Steuerhinterziehung zur Last gelegt.