Mönchengladbach/Hamburg. Das Foul an Gladbachs Hahn kommt Schalkes Mittelfeldspieler teuer zu stehen. Für die Neuauflage im DFB-Pokal ist er ebenfalls gesperrt.

Es war der Aufreger zum Abschluss des zehnten Spieltages der Fußball-Bundesliga: In der 80. Minute stieg Schalkes Johannes Geis Borussia Mönchengladbachs André Hahn rüde mit gestrecktem rechten Fuß auf das linke Schienbein.

Was die meisten der 54.010 Zuschauer im ausverkauften Borussia-Parks erschaudern ließ, war auch Schiedrichter Wolfgang Stark nicht entgangen. Der Unparteiische zückte umgehend Rot und schickte Geis vom Platz.

Borussia Mönchengladbachs André Hahn wird nach dem üblen Tritt von Schalkes Johannes Geis vom Platz getragen
Borussia Mönchengladbachs André Hahn wird nach dem üblen Tritt von Schalkes Johannes Geis vom Platz getragen © Witters

2:1 führte die Borussia zu diesem Zeitpunkt, doch der am Ende noch um ein Tor höher ausgefallene, fünfte Sieg in Serie interessierte beim neuen Tabellensiebten kaum mehr jemanden.

Die Gedanken waren vielmehr bei Hahn, der sich gerade erst nach langwieriger Verletzung ins "Fohlen"-Team zurückgekämpft und beim vorigen Auswärtssieg bei Eintracht Frankfurt (5:1) mit zwei Treffern zurückgemeldet hatte.

Niederschmetternde Diagnose

Der Gladbacher Offensivspieler wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. „Er wird wahrscheinlich relativ lange kein Fußballspielen können“, meinte Borussias Sportdirektor Max Eberl.

Wenig später gab der Champions-League-Teilnehmer dann die niederschmetternde Diagnose bekannt: Hahn zog sich „einen lateralen Bruch des Schienbeinkopfes und einen Riss des Außenmeniskus im linken Knie zu.“

Fußball spielen wird der einmalige Nationalspieler in diesem Jahr also nicht mehr. Noch am Montag soll der 25-Jährige operiert werden.

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Geis entschuldigt sich via Facebook

Übeltäter Geis machte sich derweil noch am Sonntagabend an eine erste Entschuldigungsgeste. „Mir tut das schlimme Foul an André sehr Leid und ich entschuldige mich bei ihm, seiner Familie, dem Verein und allen Fans“, schrieb Gelsenkirchens Mittelfeldspieler auf Facebook: "Ich habe ihn in der Situation nicht richtig gesehen und habe seine Bewegungen falsch eingeschätzt.“

Hahn, zwischen 2008 und 2010 in der zweiten Mannschaft des HSV aktiv, ist damit der vierte prominente langfristige Ausfall bei Gladbach. Jung-Nationalspieler Patrick Hermann wird den Niederrheinischen ebenso wie Neuzugang Nico Schulz mit Kreuzbandriss mindestens weitere fünf Monate fehlen. Außerdem ist Kapitän Martin Stranzl derzeit noch mit Augenbogenbruch außer Gefecht gesetzt.

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Geis-Foul wird kontrovers diskutiert

Unterdessen wird das Foul an Hahn unter den Fans hitzig diskutiert. Vor allem auf Geis' Facebook-Seite gehen die Meinungen weit auseinander. Während auf der einen Seite sogar Gladbach-Anhänger dem Schalker Respekt für dessen öffentliche Entschuldigung zollen und Geis abnehmen, Hahn nicht vorsätzlich verletzt haben zu wollen, laufen auf der anderen Seite etliche Nutzer Sturm.

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"Unfassbar! Wie kann man so reingehen?!?!? Frust! Die rote Karte hast du dir verdient. Ich hoffe du bekommst eine saftige Sperre!!!", schrieb ein aufgebrachter Fan. Und ein anderer forderte gleich eine "lebenslange Sperre".

Geldstrafe und fünf Spiele Sperre

Diese wird es wohl kaum geben. Was einigen Gladbacher Zuschauern dagegen gefallen dürfte: Zur Neuauflage des Duells Schalke gegen Mönchengladbach im DFB-Pokal an diesem Mittwoch (20.30 Uhr, live in der ARD) darf Geis nicht antreten.

Am Montag belegte das Sportgericht den 22-Jährigen nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen rohen Spiels mit einer Sperre von fünf Pflichtpartien und einer Geldstrafe von 15.000 Euro. Die Sperre gilt wettbewerbsübergreifend sowohl für Bundesliga- als auch für DFB-Pokalspiele - eine echte Ausnahme.

Denn normalerweise hat eine Bundesliga-Sperre für den Vereinswettbewerb keinen Bestand. "Aufgrund der Schwere des Fouls ist durchaus eine wettbewerbsübergreifende Sperre denkbar", hatte Chefankläger Anton Nachreiner vom Kontrollausschuss schon vor der Urteilsverkündung im Kölner "Express" angekündigt.

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