Hamburg. Wer bei einem Auswärtsspiel beim FC Sevilla so forsch auftritt wie die Borussia aus Mönchengladbach am Donnerstagabend in der Europa League, muss sich vor dem HSV trotz der knappen 0:1-Niederlage wahrlich nicht verstecken. In Hamburg wird Granit Xhaka aufgrund der fünften Gelben Karte zwar gesperrt fehlen, ihn soll Havard Nordtveit ersetzen. Dennoch ist das Selbstbewusstsein groß: „Da kann man zwölf Punkte holen, ohne größenwahnsinnig zu sein“, meinte Weltmeister Christoph Kramer angesichts der kommenden vier Gegner aus Hamburg, Paderborn, Mainz und Hannover.

Eine Statistik spricht aber gegen diese Ankündigung: Von den bisherigen acht Bundesligaspielen, die direkt im Anschluss an einen Auftritt auf europäischem Parkett folgten, konnten die Gladbacher noch keines gewinnen. Und Trainer Lucien Favre hat in der Bundesliga bisher erst 18 unterschiedliche Spieler aufs Feld geschickt, mit Abstand die wenigsten aller Clubs. Das deutet darauf hin, dass der Kader in der Breite vielleicht nicht ganz so ausgeglichen besetzt ist. Dennoch lobte HSV-Coach Joe Zinnbauer den Gegner: „Uns erwartet eine ganz starke Mannschaft.“

Aufregung gab es bei den „Fohlen“ um einen gebürtigen Hamburger: Max Kruse steht angeblich bei Schalke 04 auf dem Wunschzettel. Der Stürmer ist zwar noch bis 2017 an die Borussia gebunden, soll den Club im Sommer aber für eine festgeschriebene Ablösesumme von zwölf Millionen Euro verlassen können. Kruse hat zwar abgewinkt, doch ein Dementi war schon von vielen Profis die erste Reaktion auf ein Interesse anderer Vereine.

„Ich werde und muss mich jetzt nicht mit irgendwelchen Vereinen beschäftigen. Ich weiß davon auch nichts. Es muss auch nicht zwingend was mit mir zu tun haben, mein Berater (Thomas Strunz, d. Red.) hat ja auch ein paar Schalker unter Vertrag“, sagte Kruse der „Rheinischen Post“.