Das Hilfsmittel war der heimliche, tragische Star der Partie Paris gegen Chelsea. Schon in der Anfangsphase verlor Schiedsrichter Cakir das Spray. Und es sollte noch schlechter kommen.

Paris. Mehr kann man aus ganz, ganz wenig kaum machen. Nur ein Sieg hätte den Minimalisten-Auftritt von José Mourinhos FC Chelsea am Dienstagabend bei Paris St. Germain noch getoppt. Unter „Versuche aufs Tor“ wies die Statistik der Uefa zum Hinspiel im Achtelfinale der Champions League nach 90 Minuten ein 6:1 aus – für Paris. In der Rubrik „Schüsse vorbei“ fiel der Vergleich 5:0 aus – für Paris.

Nur das Ergebnis spiegelte das nicht wider: Der Spitzenreiter der englischen Premier League trotzte dem französischen Meister ein 1:1 ab. Und führte zunächst sogar durch einen Kopfballtreffer von Branislav Ivanovic (36. Minute). Es war eben jener eine Versuch, der auf das Tor von Paris-Keeper Salvatore Sirigu ging. Auf der Gegenseite bekam Thibaut Courtois deutlich mehr zu tun, vor allem Edinson Cavani prüfte den belgischen Nationalkeeper immer wieder und stellte damit auch Superstar Zlatan Ibrahimovic in den Schatten.

Passieren ließ Courtois den Ball aber nur einmal – und es war Cavani mit einem Bilderbuch-Kopfball zu seinem sechsten Champions-League-Tor in dieser Saison. „Es war nicht leicht, aber wir haben das Beste draus gemacht“, fasste Courtois den Chelsea-Auftritt zusammen. Im Rückspiel am 11. März an der heimischen Stamford Bridge müsse man aber mehr zeigen.

Freistoßspray im Fokus

Angesichts der eher dürftigen Darbietung der Kontrahenten auf dem Rasen wurde im Prinzenpark schließlich ein Objekt zum heimlichen Star des Abends: Das Freistoßspray. Dieses hatte der türkische Schiedsrichter Cüneyt Cakir bereits in der Anfangsphase verloren, ehe der Unparteiische es mit Hilfe des Parisers David Luiz erst einige Minuten später wieder erfolgreich an seiner Hose anbrachte.

Und Cakir war nicht der einzige, dem das Spray zwischendurch herzlich egal zu sein schien. Bei einer Freistoßgelegenheit kurz vor der Pause legte sich Ibrahmivoic den Ball vor Chelseas Sechzehnmeterraum bereit. Dabei kam wiederum Mannschaftkollege Luiz herbeigeeilt, wischte die von Cakir aufgetragene Begrenzungslinie weg und trug den Schaum einige Zentimeter vom Tatort entfernt erneut auf. Genützt hatte die Freistoßverlegegung freilich wenig, Ibrahimovic donnerte den Standard über das Tor.

Statistik

Paris: Sirigu - van der Wiel, Marquinhos, Silva, Maxwell - Luiz - Verratti, Matuidi - Lavezzi (81. Pastore), Ibrahimovic, Cavani. - Trainer: Blanc

Chelsea: Courtois - Ivanovic, Cahill, Terry, Azpilicueta - Ramires, Matic, Fabregas (83. Oscar) - Willian (79. Cuadrado), Costa (82. Remy), Hazard. - Trainer: Mourinho

Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)

Tore: 0:1 Ivanovic (36.), 1:1 Cavani (54.)

Zuschauer: 46.146

Gelbe Karten: van der Wiel (2), Verratti (2) - Ivanovic (2), Fabregas (2)

Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):

Torschüsse: 15:3

Ecken: 6:1