Bremen/Augsburg. Werders Trainer Viktor Skripnik bejubelte ausgelassen seinen vierten Sieg in Serie, sein Kollege Roger Schmidt sah dagegen noch dringenden Gesprächsbedarf mit den Unparteiischen. Als die 1:2-Niederlage von Bayer Leverkusen bei Werder Bremen besiegelt war, sprang der 48-Jährige sofort auf der Pressetribüne auf, stürmte die Treppen hinunter und nahm sich den vierten Offiziellen Tobias Stieler zur Brust.

Zuvor hatte Schmidt wohl einen der ungewöhnlichsten Platzverweise der Bundesliga-Geschichte erhalten. Laut Sky begründete Stieler die Verbannung auf die Tribüne in der 65. Minute damit, dass Schmidt „unflätig vor sich hingeschimpft“ habe. „Dass ich das nicht darf, wusste ich jetzt auch nicht“, sagte Schmidt. Grund zum Unmut hatte er genug: eine schwache Leistung seines Teams in der ersten Halbzeit, eine fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung vor dem 0:2 sowie eine Niederlage, durch die Bayer auf Rang sechs abrutschte. Ganz anders dagegen Werder: In der Winterpause lagen die Hanseaten noch 13 Plätze hinter Bayer, nun sitzen die Hanseaten dem Champions-League-Achtelfinalisten schon mit sechs Punkten Rückstand im Nacken. Vor 39.653 Zuschauern im Weserstadion gelang Davie Selke in der 17. Minute nach Flanke von Fin Bartels das Führungstor, Zlatko Junuzovic verwandelte in der 29. Minute einen Freistoß zum 2:0, dem eine fragwürdige Hand-Entscheidung von Schiedsrichter Peter Sippel vorausgegangen war. Den Anschluss erzielte Hakan Calhanoglu aus kurzer Distanz per Kopfball (43.).

Entgegen aller Prognosen bleibt der FC Augsburg ein Champions-League-Kandidat. Allerdings musste sich die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl nach zuletzt drei Siegen gegen Frankfurt mit einem 2:2 (2:1) begnügen. Nach Toren durch Ragna Klavan (7.) und Raul Bobadilla (37.) schien der FC auf gutem Weg. Doch die seit nun sechs Partien sieglose Eintracht schlug durch Stefan Aigner (45.+2) und Alexander Meier (70.) zurück.