HSV-Gegner Paderborn rutscht in den Keller. Schalkes Huntelaar droht nach Frust-Rot längere Sperre

Verflogen: Nach der höchsten Niederlage der noch jungen Bundesliga-Geschichte ist die Aufstiegseuphorie beim SC Paderborn dahin. Dass der kommende HSV-Gegner seit nunmehr acht Partien auf einen Sieg wartet, war auch dem Manager auf den Magen geschlagen. „Wir müssen schauen, dass wir gegen den HSV die Wende schaffen“, sagte Geschäftsführer Michael Born, dessen Club immer tiefer in den Tabellenkeller rutscht. „Nach diesem Totalausfall werden wir am Mittwoch ein anderes Gesicht zeigen“, sagte Kapitän Uwe Hünemeier. Coach André Breitenreiter stellte mit Blick auf das HSV-Spiel bereits die Charakterfrage. „Am Mittwoch dürfen wir nicht so naiv auftreten.“

Verfehlt: Noch über 70 Meter war der Ball vom Schalker Tor entfernt, als Klaas-Jan Huntelaar Manuel Schmiedebach von hinten in die Beine sprang. Die Rote Karte für den Torjäger der Königsblauen fünf Minuten vor Schluss beim 1:0-Sieg gegen Hannover 96 war genauso unstrittig wie unnötig. „Er weiß selber, dass er da Mist gebaut hat“, sagte Torschütze Marco Höger. Das Frust-Foul zur Unzeit war völlig untypisch für Huntelaar. Der 31-Jährige hatte in 452 Pflichtspielen im Klub und 69 Länderspielen zuvor erst einmal die Rote Karte gesehen – vor fast zehn Jahren bei Feyenoord Rotterdam. Dennoch wird der Niederländer wohl zumindest für drei Spiele gesperrt werden.

Vergnügt: Mit dem Megafon in der Hand stimmte der dreifache Torschütze Nils Petersen die Siegesgesänge der Freiburger Fans an. Mit einem Hattrick führte die Bremer Leihgabe zum 4:1-Sieg gegen Frankfurt. „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, sagte der Matchwinner, „aber das war bei solchen Vorlagen auch nicht schwer.“ Für Trainer Christian Streich waren die Tore ohnehin nur ein nettes Nebenwerk, viel wichtiger waren dem Coach die hinzugewonnenen taktischen Möglichkeiten: „Jetzt können wir den Ball auch einfach mal nach vorne chippen. Nils hält ihn dann, lässt ihn prallen oder bindet die gegnerischen Verteidiger.“ Streich darf sich zudem über grünes Licht für den Stadionneubau freuen: Der Bürgerentscheid im Breisgau ging mit 58,2 Prozent der Stimmen zugunsten des 117 Millionen Euro teuren Projekts aus, der SC kann die 35.000 Zuschauer fassende Arena im „Wolfswinkel” bauen. Der Verein hofft auf eine Fertigstellung im Jahr 2019.

Verstärkt: Im Kampf um Fußball-Europa hat der FC Augsburg die Reifeprüfung zum Rückrundenstart abgeklärt bestanden. Das Team um den starken Neuzugang Pierre-Emile Höjbjerg gewann gegen Europa-League-Anwärter 1899 Hoffenheim mit 3:1. Damit schoben sich die Schwaben an Leverkusen vorbei auf den fünften Tabellenrang vor – punktgleich mit dem Tabellendritten Mönchengladbach. Vor 27.090 Zuschauern sorgten Halil Altintop (39.), Tobias Werner (42.) und Raul Bobadilla (90.+3) für den siebten Sieg im neunten Saisonheimspiel.