Der belgische Fußballprofi hinterlässt eine große Lücke als Fußballer und vor allem als guter Geist der Mannschaft

Wolfsburg. Trainer Dieter Hecking brach in Tränen aus, der DFB reagierte „fassungslos“, und in Katar hielt der FC Bayern eine Gedenkminute ab: Der tragische Unfalltod des Fußball-Profis Junior Malanda sorgte nicht nur beim VfL Wolfsburg, sondern in der gesamten Fußball-Welt für blankes Entsetzen. Trotzdem trat der Club die geplante Reise ins Trainingslager nach Südafrika mit einem Tag Verspätung an.

„Die Lücke ist groß“, sagte Hecking am Tag nach dem Drama bei einer Pressekonferenz mit tränenerstickter Stimme. Malanda galt als Sympathieträger und war laut Manager Klaus Allofs der „gute Geist der Mannschaft“. Immer wieder musste Hecking seine emotionalen Sätze immer wieder unterbrechen und brach fast völlig zusammen: „Es fällt mir nicht leicht, für Mannschaft und Trainer zu sprechen“, sagte er: „Aber ich glaube, es ist die richtige Entscheidung, aus Wolfsburg wegzugehen, damit wir nicht jeden Tag daran erinnert werden.“

Um 18 Uhr fliegt das Team von Braunschweig aus nach Kapstadt, zwei Stunden zuvor wollen die Fans Malanda mit einem Trauermarsch am Stadion in Wolfsburg gedenken. Die Mannschaft sei „in einem fürchterlichen Zustand“ gewesen, nachdem man ihnen die Nachricht vom Tod überbracht hatte, sagte Allofs. Auch deswegen werde man sich in den kommenden Tagen psychologische Hilfe holen, um mit der schweren Situation bestmöglich umzugehen.

Am Sonnabendnachmittag hatte sich der Unfall um 15.25 Uhr auf der A2 in Höhe Porta Westfalia ereignet. Der 20 Jahre alte Malanda befand sich auf der Anreise nach Braunschweig, von dort wollte der VfL ins Trainingslager fliegen. Plötzlich kam der VW Touareg ohne Fremdeinwirkung von der Fahrbahn ab, durchbrach rechts die Leitplanke und prallte gegen einen Baum. Dabei wurde Malanda, der auf dem Rücksitz gesessen haben soll, aus dem Auto geschleudert und tödlich verletzt.

Zwei weitere Insassen, ebenfalls zwei 20-jährige Männer aus Belgien, sollen vorne gesessen haben und waren offenbar angeschnallt. Beide waren laut Polizei nach dem Aufprall ansprechbar, mussten aber zum stationären Aufenthalt ins Krankenhaus gebracht werden. Die Ermittlungen dauern an.

Die Fußball-Welt zeigte sich geschockt. „Dieser tragische Unfall macht uns alle fassungslos und tief betroffen“, erklärte DFB-Chef Wolfgang Niersbach. Fifa-Präsident Joseph Blatter twitterte: „Der Fußball verliert ein großes Talent. Meine Gedanken sind bei seiner Familie.“ Die Fans der „Wölfe“ bekundeten spontan ihre Anteilnahme. Einige von ihnen kamen noch am Abend zur Geschäftsstelle und stellten am Eingang Blumengestecke, Kerzen und Fotos auf. Auf Zetteln war zu lesen: „Warum?“, „Ruhe in Frieden“ und „Wir vergessen dich nie“.