Glücklich: Mit seinem breitesten Grinsen schlenderte Franck Ribéry davon. Der 31-Jährige hatte den FC Bayern mit seinem 100. Pflichtspieltor nicht nur zum Sieg gegen Bayer Leverkusen (1:0) geschossen, er ist seit Sonnabend auch Rekord-Franzose der Bundesliga. Mit seinem 186. Ligaspiel überholte er Matthieu Delpierre (185 Spiele für Stuttgart und Hoffenheim). „Franck ist Teil der Bayern-Geschichte, einer der besten ausländischen Spieler in der Geschichte dieses Vereins“, sagte Trainer Pep Guardiola. Das Kompliment gab der Franzose zurück: „Für mich ist das der beste Club in der Welt. Ich bin ein Münchner, ein Bayer – das sage ich aber von Herzen, nicht aus Spaß.“

Kritisch: Der VfL Wolfsburg bleibt nach dem 3:1-Sieg im Niedersachsenderby bei Hannover 96 der einzige ernst zu nehmende Verfolger der Bayern. Dem VfL droht nun aber Ärger mit der Uefa. Am Freitag war bekannt geworden, dass der europäische Fußballverband den Tabellenzweiten zur Offenlegung der Bilanzen aufgefordert hat. Die Uefa will untersuchen, ob die 100-prozentige Tochter des Volkswagen-Konzerns die Regularien des Financial Fair Play (FFP) einhält. Geschäftsführer Klaus Allofs (58) reagierte auf die Ermittlungen gelassen. „Es ist klar, dass man sich unser Modell anschaut, es muss erklärt werden“, sagte Allofs, Transferauflagen erwarte er nicht: „Ich sehe da keine Probleme auf uns zukommen.” Laut des Financial Fair Play dürfen Vereine grundsätzlich nicht mehr Geld ausgeben als sie einnehmen, um am Europapokal teilnehmen zu dürfen.

Skeptisch: Eine mögliche Europacup-Teilnahme käme für den FC Augsburg möglicherweise zu schnell. „In dem Fall würden natürlich neue Probleme und neue Herausforderungen kommen“, sagte Manager Stefan Reuter im „Doppelpass“ bei Sport1: „Wir hätten einen anderen Rhythmus und die Belastung wäre viel höher. Der Kader wäre dafür nicht breit genug“, so Reuter nach dem 2:1 beim 1. FC Köln und dem sensationellen Sprung auf Platz drei. Klar sei aber auch, so der Weltmeister von 1990, „dass es reizvoll wäre! Wir alle im Verein sind aber sehr realistisch. Der dritte Platz ist eine Momentaufnahme.“ Die Augsburger stehen nach vier Siegen in Folge erstmals in ihrer Vereinsgeschichte auf einem Platz, der direkt zur Champions-League-Teilnahme berechtigen würde.

Erleichtert: Nach dem befreienden Zittersieg gegen Hoffenheim ließ Dortmunds Trainer Jürgen Klopp seine Profis erst einmal durchschnaufen. Obwohl es am Dienstag gegen den RSC Anderlecht um den Gruppensieg in der Champions League geht, gab der BVB-Coach am Sonntag trainingsfrei. „Ich bin erschöpft und erleichtert“, sagte Klopp nach dem 1:0 am Freitagabend. Neben Torschütze Ilkay Gündogan schlüpfte Klopp in die Rolle eines Hauptdarstellers. Der Mut des Fußballlehrers, neben Stammkeeper Roman Weidenfeller auf drei weitere Weltmeister in der Startformation zu verzichten, wurde belohnt. Vor allem die Maßnahme, Mitchell Langerak den Vorzug zu geben, sorgte für lebhafte Diskussionen. Klopp wollte nicht ausschließen, dass diese Variante von Dauer ist: „Das habe ich aus dem Bauch heraus entschieden – zunächst nur für dieses eine Spiel. Aber es kann auch sein, dass Langerak nächstes Mal wieder spielt.“

Entspannt: Jubelt er oder nicht? Diese Frage interessierte viele Beobachter der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und Werder Bremen. Erstmals in seiner Fußballlaufbahn traf Thomas Schaaf auf seine langjährige Liebe Werder. Die Antwort: Er jubelte. Das erste Mal in der 34. Minute, als Alexander Meier sein neues Team aus Frankfurt in Führung schoss. Es sollten noch vier weitere Tore folgen. 5:2 hieß es am Ende. Mit dem dritten Erfolg nacheinander arbeitete sich die Eintracht an die Europapokalplätze heran. Die Bremer rutschten durch die Niederlage auf Platz 17 zurück. „In der zweiten Halbzeit haben wir das richtig gut gemacht. Ich bin froh, dass wir jetzt eine kleine Serie hingelegt haben“, sagte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner im TV-Sender Sky und lobte Schaaf dafür, dass er „total professionell mit der Situation umgegangen ist“. Schaaf selbst zeigte sich von der gesteigerten Aufmerksamkeit unbeeindruckt. Schon gar nicht wollte er ein böses Wort über seinen alten Arbeitgeber verlieren, den er im Mai 2013 verlassen hatte. „Ich bin absolut im Reinen mit Bremen. Es war eine weltklasse Zeit. Aber die Zeit ist vorbei. Jetzt ist meine Zeit in Frankfurt“, sagte Schaaf.