Voraus: Die Botschaft aus dem Estadio Santiago Bernabeu war deutlich. „Cristiano, Balon d’Oro“, skandierte die große Mehrheit der 80.300 Fans nach der erneuten Torgala von Cristiano Ronaldo. Geht es nach ihnen, kann nur der portugiesische Superstar von Real Madrid am 12. Januar als Weltfußballer ausgezeichnet werden. Ihr Liebling hatte zuvor erneut eine Gala abgeliefert und den nächsten Rekord geknackt. Beim 3:0 gegen Celta Vigo erzielte Ronaldo zum 23. Mal in der Primera Division mindestens drei Treffer. Damit ließ er Alfredo Di Stefano und Telmo Zarra (jeweils 22) hinter sich, dann folgt Lionel Messi (20), der neben Deutschlands Nationalkeeper Manuel Neuer Ronaldos Rivale um die Trophäe des weltbesten Kickers ist. Ronaldo liegt nach 14 Spielen bei 23 Saisontoren. „Cristiano ist in der Form seines Lebens“, sagte der spanische Nationalspieler Sergio Ramos über Ronaldo, der gegen Vigo zum 200. Mal in der Primera Division traf – bei 178 Einsätzen. Der Weltfußballer musste sich nach Reals zwölftem Saisonsieg aber auch heftiger Kritik erwehren. Den Elfmeter vor dem ersten Tor hatte sich Ronaldo mit einer Schwalbe erschlichen. Ein Moment, der verdeutlicht, weshalb der Mann von der Blumeninsel Madeira stark polarisiert und es auch Gegenwind rund um die Vergabe des Goldenen Balls gibt.

Vorsprung: Das Rennen um die englische Meisterschaft ist wieder spannend. Nach der ersten Niederlage im 15. Spiel ist der Vorsprung von Spitzenreiter FC Chelsea (36 Punkte) auf den Tabellenzweiten Manchester City auf drei Zähler geschmolzen. Die Blues erwischte es bei Newcastle United. Der frühere Freiburger Papiss Demba Cissé versetzte dem Tabellenführer beim 1:2 mit einem Doppelpack den ersten K. o. der Saison. „Wir sind nicht unbesiegbar“, musste Trainer José Mourinho zugeben. Die Schuld gab er den Balljungen. „Der Ball verschwand, er kam nicht zurück, dann waren zwei Bälle auf dem Rasen, und die Balljungen sind weggelaufen“, schimpfte Mourinho über das angebliche Zeitschinden der Gastgeber. Auch Chelseas Stadtrivale Arsenal London musste nach drei Siegen ohne Gegentor einen Rückschlag hinnehmen. Die Gunners kassierten beim 2:3 bei Stoke City schon nach 19 Sekunden den ersten Treffer durch Peter Crouch. Lukas Podolski wurde nach 63 Minuten eingewechselt.

Voran: Mit Miroslav Klose als Joker hat Lazio Rom in der Serie A nach zuletzt drei sieglosen Spielen einen wichtigen Erfolg gefeiert. Beim Tabellenletzten FC Parma siegte das Team von Trainer Stefano Pioli am 14. Spieltag der italienischen Meisterschaft mit 2:1 (1:1). Weltmeister Klose wurde in der 76. Minute eingewechselt. Bereits am Freitag hatte der nicht für die WM nominierte Mario Gomez fünf Tage nach seinem ersten Tor seit acht Monaten mit dem AC Florenz zumindest einen Achtungserfolg errungen. Die Fiorentina trotzte Serienmeister Juventus Turin ein 0:0 ab. Gomez stand in der Startelf, wurde aber nach 68 Minuten ausgewechselt.

Vorbei : Der einstige Aufstiegsheld Peter Vollmann hat seinen Kredit bei Hansa Rostock erneut verspielt. Nach der 0:2-Niederlage gegen Preußen Münster und der dritten Pleite in Folge hat der abstiegsbedrohte Drittligist seinen Trainer beurlaubt. Die Verantwortlichen des traditionsreichen Clubs von der Ostsee trauten dem 56-Jährigen nicht mehr zu, den Absturz des letzten DDR-Meisters in die Bedeutungslosigkeit zu verhindern. Auf den Tag genau vor drei Jahren endete die erste Amtszeit Vollmanns bei Hansa ebenfalls vorzeitig. „Aufgrund der aktuellen Situation sahen wir uns zu dieser Entscheidung gezwungen“, sagte Hansas Sportdirektor Uwe Klein, nach einer Krisensitzung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Vorbild: Nach dem vorläufigen Höhepunkt seiner beeindruckenden Lebensgeschichte wurde Daniel Engelbrecht in Reutlingen von den Gefühlen übermannt. „In den letzten eineinhalb Jahren war das der schönste Tag, den ich erleben durfte“, sagte der Stürmer der Stuttgarter Kickers nach seinem Last-Minute-Siegtor zum 2:1 gegen Wehen Wiesbaden. Und konnte anschließend seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Viermal war der 24-Jährige nach einem Zusammenbruch am Herzen operiert worden und spielt nun als einziger deutscher Profi mit einem eingesetzten Defibrillator. Mitte November feierte er nach 16-monatiger Leidenszeit seine Rückkehr, nun schoss er sein erstes Tor.