Jetzt ist er also wieder da. Ein ehemaliger Erfolgscoach von 60 Jahren, dem kaum noch ein Vereinschef eine perspektivische Aufbauarbeit mehr zutraut. Und dennoch wird er den VfB retten.

Wahrscheinlich war die Jacke vom VfB Stuttgart noch übrig. Nur ein knappes halbes Jahr nach seinem Abschied. Rechts im Regal. Neben der vom HSV und der von Schalke 04. Was sich so ansammelt über die Jahre. Die von PAOK Saloniki musste Huub Stevens dagegen wohl abgeben. Also wieder die VfB-Jacke an – und dann Dienstag zum ersten Training. Passt ja.

Wie Tim Bendzko in seinem Superhit ist Super-Huub unterwegs. Nicht nur mal kurz die Welt – aber doch mal wieder einen deutschen Traditionsclub retten. Und dann kommt er zu ihr. Das war sehr oft so, wenn die Aufgabe erledigt ist, oder er nicht mehr gewollt war. Zurück in die Heimat zu Ehefrau Toos. Auch den HSV verließ er dereinst aus diesem Grunde. „Meine Frau hat auch gesagt: Es wird wieder Zeit“, berichtet Stevens nun: „Vielleicht ist sie froh.“

Vielleicht. Man stellt sich vor, wie er akribisch jeden Morgen schon um 6.30 Uhr das Frühstück plant. Edamer oder Gouda, man muss sich auch nach dem Brotmaterial richten. Wie er die Gartenzwerge in Viererketten aufstellt, auf Fragen nach der Befindlichkeit nur knurrt und der Partnerin abends frühes Licht-Aus anweist während er selbst noch Videostudien treibt. Nein, es wird Zeit.

Jetzt ist er also wieder da. Ein ehemaliger Erfolgscoach von 60 Jahren, dem kaum noch ein Vereinschef eine perspektivische Aufbauarbeit mehr zutraut. Der sich eingereiht hat unter bekannte Retter wie Jörg Berger, Peter Neururer oder Felix Magath. Er wird den VfB wohl in der Liga halten. Dann geht´s zurück nach Hause. Bis zum nächsten Hilferuf.

Und der kommt.