Nationalspieler Marco Reus vom Bundesligisten Borussia Dortmund fällt erneut wochenlang aus. Im Spiel bei Aufsteiger SC Paderborn (2:2) musste der 25-Jährige in der 67. Minute ausgewechselt werden. Der Torschütze zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung war bei einem harten Tackling von Gegenspieler Marvin Bakalorz am rechten Knöchel getroffen worden und musste mit einer Trage vom Platz gebracht und umgehend ins Krankenhaus gefahren werden. „Eine schreckliche Szene. Das ist schwer zu verarbeiten“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp. Am Sonntag bestätigte die Diagnose die ersten Befürchtungen. Reus hat sich einen Außenbandriss zugezogen und wird damit bis zur Winterpause nicht mehr spielen. Vor der WM in Brasilien war Reus mit einem Syndesmoseriss im linken Sprunggelenk wochenlang ausgefallen.

Ein ehemaliger HSV-Profi wurde am Sonnabend zum Spieler des Spiels gekürt. So manch einer hatte vor der Saison Zweifel, ob es Eric Maxim Choupo-Moting bei einem Champions-League-Teilnehmer wie Schalke 04 packen könnte. Doch nicht erst seit seinen zwei Toren gegen Wolfsburg leisten sie Abbitte. Mit einer starken Rückrunde bei Mainz 05 hatte sich der ablösefreie Stürmer zu einem der begehrtesten Spieler auf dem internationalen Transfermarkt aufgeschwungen. Er entschied sich für Schalke und gegen Angebote von Borussia Mönchengladbach, dem AS Rom oder Inter Mailand. Am Sonnabend nun könnte sein Trainer Roberto Di Matteo das System der Zukunft gefunden haben, als er Choupo-Moting beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg als zweiten Stürmer neben Klaas-Jan Huntelaar aufbot. „Ich habe mich gefreut, mit dem Hunter vorn zu spielen. Je näher man am Tor ist, desto besser ist es“, sagte der Angreifer, der sich mit überragender Leistung bedankte.

859 Minuten ist er gerannt, hat gekämpft und seine Kollegen in Szene gesetzt – doch das Tor hat Stefan Kießling einfach nicht mehr getroffen. Bei Hannover 96 stand der Angreifer von Bayer Leverkusen dann endlich wieder goldrichtig und verwertete eine Hereingabe von Gonzalo Castro in Mittelstürmer-Manier. Mit dem 1:0 legte Kießling den Grundstein für den 3:1-Erfolg der Werkself, über sein Tor-Comeback wollte der 30-Jährige hinterher aber nicht sprechen. „Nein, heute sage ich nichts“, äußerte Kießling, der zuletzt am ersten Spieltag bei Borussia Dortmund getroffen hatte und damit die längste Torflaute seiner Karriere durchlebte. „Jeder Stürmer tut natürlich so, als wäre das halb so wild. Aber da fällt eine Zentnerlast ab“, verriet Bayer-Sportchef Rudi Völler.

Trainer Norbert Düwel stand beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin am Tag nach der 1:4-Niederlage gegen 1860 München wegen seiner obszönen Stinkefinger-Geste im Fokus. „Ich war gerade auf dem Weg zur gegnerischen Trainerbank, um meinen Trainerkollegen zu gratulieren. Eine Person auf der Tribüne hat mich und meine Familie sehr beschimpft. Es waren Ausdrücke, die weit unter der Gürtellinie lagen“, schilderte Düwel am Sonntag die Situation. „Das war von mir einfach eine spontane Reaktion. Ich bin nicht glücklich darüber, ich würde es gern ungeschehen machen“, sagte der Trainer später. Er befürchte aber keine Sanktionen seitens des DFB oder des Vereins. Nach der Heimniederlage seines Vereins hatte sich der 46-jährige Fußballlehrer zu der Geste hinreißen lassen und seinen ausgestreckten Mittelfinger in Richtung Haupttribüne gezeigt. Das hatte unter den Union-Anhängern zu heftigen Reaktionen in den Fan-Foren geführt.

Nach dem 2:2 beim FSV Mainz 05 holte sich der SC Freiburg überraschend viel Lob ab. „Der baut da wieder eine neue Mannschaft, und die wissen alle, was zu tun ist. Das hat Klasse“, meinte FSV-Manager Christian Heidel voller Respekt über Freiburgs Trainer Christian Streich. „Vor den Freiburgern ziehe ich meinen Hut. Was der Streich mit der Mannschaft macht, ist einfach gut“, hielt sich auch der Mainzer Präsident Harald Strutz mit warmen Worten über den Konkurrenten in der Fußball-Bundesliga nicht zurück.

Auf Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh ist bei Strafstößen weiter Verlass. Im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart verwandelte der Niederländer seinen vierten Elfmeter in dieser Saison und bescherte seinem Team damit den 1:0-Auswärtssieg beim Tabellenletzten. Der VfB hatte früh Daniel Schwaab (25.) per Gelb-Roter Karte verloren.