Ausrufezeichen: Nach dem zweiten Dreierpack seiner Karriere kann Münchens Thomas Müller gut gelaunt zum Wiedersehen mit den Weltmeisterkollegen nach Berlin fliegen. Sein Galaauftritt beim souveränen 4:0-Sieg der Bayern bei Eintracht Frankfurt hatte dem Nationalstürmer sichtliches Vergnügen bereitet und die Vorfreude auf die Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes durch den Bundespräsidenten an die Weltmeister und die anschließende Premiere des WM-Films „Die Mannschaft“ an diesem Montag noch gesteigert. „Im Schloss Bellevue herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich durfte das schon einmal miterleben. Das werden wir genießen“, sagte Müller.

Ausreden: Die Bilanz in Roberto Di Matteos Amtszeit als neuer Schalke-Trainer lautet nach der 0:2-Niederlage in Freiburg in Liga und Champions League: sechs Spiele, drei Siege, drei Pleiten. Auswärts ist der Club mit dem Italiener auf der Bank noch ohne Punkt. „Das ist sicher ein Ansatz, den man untersuchen muss. Das war aber vorher auch schon so“, sagte Manager Horst Heldt und betonte: „In allererster Linie sind die Spieler gefordert, die auf dem Platz stehen.“ Das sah auch Kapitän Benedikt Höwedes so. „Ich erwarte in den kommenden Wochen eine Reaktion von uns auf die Leistungen zuletzt. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und schnellstmöglich punkten“, forderte der Weltmeister, der am Mikrofon des TV-Senders Sky ein hartes Urteil über sich und seine Kollegen fällte: „Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr den Charakter bewiesen, uns da aus der Nummer herauszukämpfen. Deshalb haben wir auch verloren.“

Ausnahme: Fast schon fassungslos lagen sich die Spieler des 1. FC Köln nach dem Abpfiff in den Armen: Mit dem 4:3 (3:3)-Sieg bei 1899 Hoffenheim am Tag des offenen Tores landete der Aufsteiger bereits den dritten Bundesliga-Auswärtssieg in dieser Saison. Pawel Olkowski erzielte in der 83. Minute den Siegtreffer nach einer turbulenten Partie, in der die TSG erstmals in dieser Spielzeit zu Hause eine Niederlage kassierte und sich aus der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga verabschiedete. Als positive Ausnahme aufseiten der enttäuschten Hoffenheimer durfte sich der Brasilianer Roberto Firmino fühlen. Mit zwei Toren empfahl sich der Südamerikaner (39. und 45. Minute) dennoch für ein Länderspieldebüt in der Seleção. Für die Hoffenheimer traf außerdem Adam Szalai (2.). Vor 30.150 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena hatten die Kölner zwischendurch sogar mit 3:1 geführt: Olkowski (5.), Matthias Lehmann (12.) und Anthony Ujah (35.) jubelten nach ihren Toren im ersten Durchgang. Für Köln war es die perfekte Einstimmung auf die am 11. November beginnende Karnevalssaison.

Aufräumarbeiten: Ausgerechnet in der ersten größeren Krise unter Trainer Jos Luhukay steht am Montagabend die Mitgliederversammlung bei Hertha BSC an. „Unsere Aufgabe ist es jetzt, die Ruhe zu bewahren“, erklärte Berlins Manager Michael Preetz schon unmittelbar nach dem 0:2 gegen Hannover 96 und der damit dritten Pflichtspielpleite in Serie. Zu allem Überfluss fällt Kapitän Fabian Lustenberger erneut rund sechs Wochen aus, nachdem sich der Schweizer nach monatelanger Verletzungspause gerade wieder seiner alten Form genähert hatte. Der Defensivspezialist zog sich einen Anriss der rechten Adduktorensehne zu.

Ausschreitungen: Bei Auseinandersetzungen zwischen Fans des VfB Stuttgart und Werder Bremen sind am späten Sonnabend vier Männer verletzt worden. Ein 22-jähriger Stuttgarter soll einem am Boden liegenden Bremer Anhänger einen wuchtigen Tritt gegen den Kopf versetzt haben, teilte die Polizei mit. Nach der Partie in Bremen (0:2) waren rund 50 Stuttgarter auf dem Weg zu ihrem Bus mit Werder-Fans aneinandergeraten. Zwei Beamte und ein Stuttgarter Anhänger verletzten sich dabei leicht.

Ausgespielt: Die Ladehemmung von Torjäger Stefan Kießling ist ein Sinnbild der Ergebniskrise von Bayer Leverkusen in der Bundesliga. „Ich habe heute immerhin wieder eine Chance gehabt“, meinte der 30-jährige Ex-Nationalstürmer nach dem torlosen Remis gegen den FSV Mainz 05 sarkastisch. Der Torschützenkönig der Saison 2012/13 traf nur am ersten Spieltag und ist seit 814 Minuten ohne Treffer – länger musste er in Liga eins nie auf einen Torerfolg warten. Ein Sonderlob verdiente sich Mainz-Keeper Loris Karius.