München. Nach dem Elfmeterpfiff erschrak Pep Guardiola kurz, der etatmäßige Schütze Thomas Müller war nicht mehr auf dem Platz. Der Trainer des FC Bayern drehte sich zur Bank, und Müller signalisierte ihm deutlich, dass die Wahl nur auf Arjen Robben fallen dürfe. „Arjen“, sagte er seinem Coach erkennbar, und Guardiola gab dem Niederländer ein lautstarkes Zeichen.

Der Superstar verwandelte zum entscheidenden 2:1 (0:1) gegen Borussia Dortmund und wurde wieder einmal zur Schlüsselfigur im Duell der beiden Dauerrivalen. Sein Tor in der 85. Minute weckte auch Erinnerungen an die Nacht von Wembley im Mai 2013, als Robben sich im rein deutschen Champions-League-Finale für alle Bayern-Fans unsterblich machte. „Es ist immer schön, so ein wichtiges Tor zu machen“, sagte der 30-Jährige, und seine Freude war ihm anzusehen. Es war sein nunmehr sechster Treffer in den letzten sechs Spielen gegen den BVB. Sieben Torschüsse standen am Sonnabend für Robben zu Buche, der Flügelstürmer war trotz der muskulär bedingten kurzen Zwangspause im Vorfeld ein ständiger Gefahrenherd.

Und dabei hatte Robben einst eine verheerende Beziehung zu Spielen gegen Dortmund. Erinnert sei an seinen Elfmeter-Fehlschuss vor zweieinhalb Jahren. Damals wurde Häme über ihn ausgeschüttet. Aber das ist längst vergessen. „Ich war ganz überzeugt“, sagte Robben über seinen Weg zum Punkt.

Häme für den BVB hatte er im Übrigen nicht übrig, fast freundschaftlich tauschte er sich nach dem Ende mit dem überragenden Roman Weidenfeller aus. „Der Respekt voreinander gehört dazu“, sagte Robben. Das war allerdings nicht immer so.