Nach dem 0:2 der Niederlande in Island fordern viele die Ablösung des einstigen Erfolgstrainers. „Es ist vorbei mit Guus“, meinen viele Kommentatoren. „Drohnen-Angriff“: Abbruch in Belgrad.

Hamburg. Die grenzenlose Freude über den historischen 2:0-Sieg über Deutschland währte in Polen nur drei Tage. Am Dienstag kam das Team um Stürmerstar Robert Lewandowski im Parallelspiel der deutschen Gruppe D in Warschau über ein 2:2 gegen Schottland nicht hinaus. Georgien bezwang Gibraltar erwartungsgemäß mit 3:0.

Neben dem deutschen Team steckt auch der WM-Dritte Niederlande in einer EM-Krise. Der Blick von Bondscoach Guus Hiddink am Montagabend in Reykjavik sprach Bände. Seine Mannschaft hatte soeben ihr zweites EM-Qualifikationsspiel mit 0:2 gegen Island verloren. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf die führenden Teams aus Tschechien und Island. Es war die dritte Niederlage für den neuen Nationaltrainer im vierten Spiel. Nur gegen den Fußballzwerg Kasachstan gelang ein Sieg. „Keine Ahnung, was da los war“, wunderte sich HSV-Kapitän Rafael van der Vaart, der wegen seiner gerade ausgeheilten Wadenverletzung nicht zum Kader gehörte, beim nächsten Spiel am 16. November gegen Lettland aber wieder dabei sein möchte. Ob dann sein Trainer noch der Gleiche ist, scheint allerdings unklar.

„Es ist vorbei mit Guus“, meinen viele Kommentatoren. Der Erfolgstrainer soll den Platz räumen. 1998 hatte er Oranje noch bei der WM in Frankreich ins Halbfinale geführt. Doch seine zweite Periode bei Oranje droht zu einem Debakel zu werden. „Willst du dir das eigentlich überhaupt noch antun?“ fragte ein TV-Reporter. Hiddink lächelte nur verkrampft.

Die Schweiz kam mit Johan Djourou, aber ohne Valon Behrami in der Startelf zu einem 4:0-Pflichtsieg in San Marino und erhielt ihre Endrundenchance damit aufrecht. Auch Zoltan Stieber kam beim 1:0-Erfolg der Ungarn auf den Färöer nicht zum Einsatz.

Das Spiel zwischen Serbien und Albanien musste nach Krawallen in der 40. Minute abgebrochen werden. Während der ersten Halbzeit des Spiels, das aus Sicherheitsgründen ohne Gästefans ausgetragen wurde, wurde beim Stand von 0:0 offenbar von einer ferngesteuerten Drohne eine albanische Fahne ins Stadion gebracht. In der Folge kam es auf dem Spielfeld zu einer Rudelbildung, in deren Verlauf auch Zuschauer den Innenraum stürmten.