Thomas Müller erzielt per Foulelfmeter das 1:0 beim ZSKA Moskau. Schalke 1:1 gegen Maribor

Moskau. Nicht nur Matchwinner Thomas Müller war froh, als das skurrile „Geisterspiel“ von Moskau vorbei war. „Wir fahren hochzufrieden nach Hause“, sagte Müller. Der FC Bayern hatte sich nicht erschrecken lassen von den ungewohnten Rahmenbedingungen im Chimki-Stadion und hielt mit seinem 100. Sieg in der Champions League Kurs Richtung Achtelfinale.

Müller sorgte mit seinem Elfmetertor in der 22. Minute – nach Foul an Mario Götze – für den 1:0 (1:0)-Erfolg beim ZSKA und einen glücklichen Abschluss der lästigen Auswärtsaufgabe vor leeren Rängen. „Es war ein komisches Spiel, ohne Atmosphäre, ohne Emotionen. Spaß macht das nicht“, meinte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. 50 Bayern-Fans hatten trotz Stadionsperre das Spiel verfolgt. Ihr Club beglich dabei die Rechnung für das Appartement im 18. Stock eines Hochhauses, aus dem die Anhänger beste Sicht auf den Rasen hatten. ZSKA Moskau war von der Uefa wegen rassistischer Fangesänge mit dem „Geisterspiel“ bestraft worden.

Mit zwei 1:0-Siegen hielten sich die Tor-Minimalisten von Coach Pep Guardiola in der Gruppe E bislang schadlos. „Wir haben das Spiel kontrolliert“, sagte Guardiola vor dem nächtlichen Heimflug. Keine Stimmung – aber auch keine Überraschung für den FC Bayern: Das Münchner Star-Ensemble spulte die Partie vor 413 Journalisten, Vereinsoffiziellen, Sponsorengästen und Ordnern seriös ab, auch wenn die Chancenverwertung mies war und die Abwehr bei Moskauer Kontern wackelte.

Schalke 04 kam dagegen nach einer enttäuschenden Vorstellung nicht über ein 1:1 (0:1) gegen NK Maribor hinaus. Klaas-Jan Huntelaar (56.) wendete mit seinem zweiten Tor im laufenden Wettbewerb vor 47.997 Zuschauern eine drohende Niederlage ab, nachdem Damjan Bohar (38.) das 1:0 für die Slowenen geschossen hatte. „Die Punkte hatten wir eingeplant“, klagte Julian Draxler. Auch Tranquillo Barnetta war enttäuscht. „Das ist ein kleiner Rückschlag“, gestand der Schweizer. „Wir haben gut angefangen, aber das Gegentor hat uns ein bisschen wehgetan.“

Dortmund will sich in Anderlecht aus der Ergebniskrise schießen

Bei Borussia Dortmund ist der Glaube an die eigene Stärke ungebrochen. Nach einer Woche mit nur einem Punkt aus drei Spielen brennt das Team auf Wiedergutmachung. „Wir wollen unsere gute Ausgangsposition in der Champions League ausbauen“, sagte Michael Zorc vor dem Duell heute beim RSC Anderlecht (20.45 Uhr/ZDF und Sky). Dem Gerede von einer kritischen Situation kann der Sportdirektor wenig abgewinnen: „Terminologien wie Krisenstimmung sind uns fremd. Ich bin mir sicher, dass wir unsere Ziele am Saisonende erreichen werden.“ Am Sonnabend ist der HSV Gast in Dortmund.