Hamburg. Guus Hiddink hat einen bitteren Einstand in seine zweite Amtszeit als Bondscoach erlebt. Die niederländische „Elftal“ verlor am Dienstagabend zum Abschluss des 1. Spieltags in der Qualifikation für die EM 2016 mit 1:2 (0:1) in Tschechien. In der Gruppe A des WM-Dritten enttäuschte auch die Türkei, die mit dem in der 77. Minute eingewechselten früheren HSV-Jungstar Hakan Calhanoglu eine 0:3 (0:1)-Pleite in Island kassierte. Dessen Clubkollege Ömer Toprak von Bayer Leverkusen war mit Gelb-Rot vom Platz geflogen (59.).

Einen unglücklichen Auftakt in die EM-Qualifikation erwischte auch der frühere Bundestrainer Berti Vogts mit der Nationalelf Aserbaidschans, die er nun mehr seit 2008 betreut. In Baku verlor die Vogts-Elf mit 1:2 (0:1) gegen Bulgarien. In jener Gruppe H setzten sich die zwei Top-Favoriten durch, wobei Kroatiens 2:0 (0:0)-Heimsieg gegen Fußball-Zwerg Malta glanzlos ausfiel. Überzeugender war Italiens 2:0 (1:0)-Erfolg in Norwegen unter dem neuen Nationalcoach Antonio Conte mit Borussia Dortmunds Stürmer Ciro Immobile in der Startelf.

Bereits am Montag hatten andere WM-Versager Wiedergutmachung betrieben: Das Fußball-Mutterland England trat dank des überragenden Doppel-Torschützen Danny Welbeck beim 2:0 in der Schweiz den langen Weg zurück an die Spitze an. Und auch EM-Titelverteidiger Spanien schoss sich mit einem 5:1 gegen Mazedonien den aufgestauten WM-Frust von der Seele.

Für die meisten Schlagzeilen zum EM-Quali-Auftakt sorgte aber mal wieder ein extravaganter Schwede: Zlatan Ibrahimovic verharmloste nach dem 1:1 gegen Österreich seinen bösen Ellbogenschlag gegen FC-Bayern-Profi David Alaba. „Dafür gehöre ich 40 Spiele gesperrt“, spottete „Ibra“ nach dem Remis des Drei-Kronen-Teams gegen Österreich in Wien mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Mitte der ersten Halbzeit hatte Ibrahimovic den hinter ihm stehenden Alaba (Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0 per Foulelfmeter) mit dem rechten Ellbogen im Gesicht getroffen und niedergestreckt – geahndet wurde das Foul nicht. Von Reue war der Superstar von Paris St. Germain anschließend meilenweit entfernt – er machte sich stattdessen über seinen Gegenspieler lustig: „Er ist 1,50 Meter oder 1,60 Meter groß, da ist es klar, dass er mir bis zum Ellbogen reicht.“