Rückschlag. Champions-League-Sieger Real Madrid hat den zweiten Titel der neuen Saison verpasst. Im Rückspiel des spanischen Supercupfinales unterlag der Rekordmeister am Freitag nach dem 1:1 im Hinspiel mit 0:1 beim Stadtrivalen Atlético. Das Siegtor erzielte der von Bayern München verpflichtete kroatische Nationalstürmer Mario Mandzukic bereits in der 2. Spielminute. Ein Nachspiel droht Atlético-Coach Diego Simeone, der den vierten Offiziellen ohrfeigte und dafür auf die Tribüne geschickt wurde, von wo aus er jedoch weiterhin Anweisungen gab. Aufseiten Reals wurde Weltmeister Toni Kroos nach schwacher Leistung zur Halbzeit ausgewechselt, Sami Khedira stand gar nicht im Aufgebot. Dennoch soll der Nationalspieler, der mit Bayern München in Verbindung gebracht wird, seinen bis 2015 laufenden Vertrag erfüllen. „Er will bleiben, und wir wollen, dass er bleibt“, sagte Real-Coach Carlo Ancelotti, der Khedira in den Kader für das Liga-Auftaktspiel gegen Cordoba an diesem Montag (20 Uhr) berief. Bei Khedira, der am Freitagabend seinem bei Zweitligaclub RB Leipzig angestellten Bruder Rani in der Partie gegen Aue (1:0) zuschaute, hörte sich das etwas anders an. „Bis 31. August kann alles passieren, bei Real bin ich ja momentan etwas außen vor“, sagte der 27-Jährige.

Abgang? Während um die Zukunft Sami Khediras noch gefeilscht werden dürfte, scheint Real Madrid für den ausgemusterten Argentinier Angel di Maria einen Abnehmer gefunden zu haben. Der englische Rekordmeister Manchester United soll bereit sein, für den 26 Jahre alten Offensivspieler eine Ablöse zwischen 65 und 70 Millionen Euro zu zahlen. Und auch ein weiterer deutscher Nationalspieler könnte auf das Transferkarussell aufspringen. Angreifer Lukas Podolski stand beim 2:2 des FC Arsenal London in Everton nicht im Kader. Italiens Rekordmeister Juventus Turin sowie die Traditionsclubs Galatasaray Istanbul und AC Mailand haben Interesse an einer Verpflichtung des 29-Jährigen, dessen Vertrag noch bis 2016 läuft.

Aufholjagd. In Everton verpasste Podolski immerhin ein spannendes Spiel, bei dem Arsenals deutsche Nationalspieler Mesut Özil und Per Mertesacker zunächst keine gute Figur machten. Vor dem 0:1 durch Seamus Coleman (19.) ließ Özil Gegenspieler Gareth Barry laufen, dem 0:2 durch Steven Naismith (45.) war ein Foul Mertesackers vorausgegangen. Doch dank der Treffer von Aaron Ramsey (83.) und Olivier Giroud (90.) retteten die Londoner noch einen Punkt. Von der Tabellenspitze grüßt Nationalspieler André Schürrle, der mit Chelsea London 2:0 gegen Leicester City gewann. Diego Costa (63.) und Eden Hazard (77.) trafen für die „Blues“, Schürrle wurde mit einer leichten Beinverletzung nach 64 Minuten ausgewechselt.

Rauswurf? Für Felix Magath könnte das Abenteuer England schon bald beendet sein. Der langjährige Bundesligatrainer, der in der vergangenen Saison mit dem FC Fulham aus der Premier League abgestiegen war, kassierte mit seinem Verein im vierten Saisonspiel der Zweiten Liga die vierte Niederlage. Nach der peinlichen 1:5-Klatsche bei Derby County wird bereits Tim Sherwood als Nachfolger gehandelt, der nach seiner Entlassung in Tottenham derzeit ohne Job ist. „Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Es ist klar, dass wir etwas ändern müssen, aber was das sein wird, kann ich noch nicht sagen“, erklärte der 61-Jährige, der sich sogar bei den Fans entschuldigte, sein Team jedoch in Schutz nahm. „Es ist ein junges Team in einer schwierigen Situation. Ich bin überzeugt davon, dass die Qualität der Spieler gut ist“, sagte er.

Aufruhr. Afrikas Fußball wird von zwei schlimmen Nachrichten erschüttert. Bei Ausschreitungen in Algeriens Topliga wurde der kamerunische Profi Albert Ebossé nach der 1:2-Niederlage seines Clubs JS Kabylie gegen USM Algier von einem Wurfgeschoss so schwer am Kopf getroffen, dass er in einem Krankenhaus verstarb. Der 24-Jährige, der sechsmal für Kameruns Nationalteam gespielt hat und in der vergangenen Saison Torschützenkönig der algerischen Liga war, hatte zuvor das Tor für sein Team erzielt. Zudem gab der afrikanische Verband CAF bekannt, dass das vom Bürgerkrieg gebeutelte Libyen die Ausrichtung des Afrika-Cups 2017 wegen der kritischen Sicherheitslage zurückgegeben hat. Ein neuer Gastgeber soll 2015 bekannt gegeben werden.