Eine Glosse von Alexander Berthold

Wie heißt es so schön im Volksmund? Vorbereitung ist das halbe Leben. So gesehen ist die Entscheidung der Kommission der Unparteiischen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nur allzu verständlich, mit der Einführung des Freistoßsprays bis zur Winterpause zu warten. Liga und Verband teilten die Sorgen der Referees, schließlich war das Spray noch nicht in einem DFB-Schiedsrichterlehrgang im Einsatz.

In den kommenden vier Monaten müssen die Schiedsrichter nun einen „Waffenschein“ für die Spraydosen machen. So ein „Werkzeug“ ist schließlich nicht ungefährlich. Der Behälter steht unter einem gehörigen Druck, der weiße Schaum schießt förmlich nur so aus der Dose heraus. Nicht auszudenken, was passiert, wenn beispielsweise Schiedsrichter Wolfgang Stark den Behälter in bester John-Wayne-Manier aus dem Halfter zieht und anschließend unkontrolliert auf Franck Ribérys knallbunte Schuhe sprüht! Der Franzose würde toben, und der erste Skandal der neuen Bundesliga-Saison wäre perfekt.

Die Herren Spielleiter sollten daher dringend ihre alten Mathematik-Unterlagen aus dem Keller holen und vor allem Geometrie lernen. Lektion eins: Wie ziehe ich eine gerade Linie genau an den Schuhspitzen der Profis in der Mauer entlang? Lektion zwei: Wie zeichne ich präzise einen Halbkreis um den Ball, ohne dass sich der Schaum zu sehr auftürmt und den Freistoßschützen behindert? Und wenn es mit der Theorie hapern sollte: Einfach im Garten des Nachbarn üben. Gartenzwerg zur Seite stellen und sprühen was das Zeug hält. Übung macht ja bekanntlich den Meister!