Streit zwischen Bayern und BVB droht zu eskalieren – „Wir lassen uns den Mund nicht verbieten“

München. Matthias Sammer kann es nicht lassen. Wenige Tage vor dem Supercup-Duell zwischen Meister Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund meldete sich der Sportvorstand des Rekordmeisters erneut mit einer verbalen Spitze zu Wort. „Wir lassen uns von niemandem den Mund verbieten“, sagte Sammer am Sonnabend am Rande der Saisoneröffnung der Münchner bei Sport1. Er reagierte damit auf Aussagen von BVB-Sportdirektor Michael Zorc, der erklärt hatte, „es wäre schön, wenn Karl-Heinz Rummenigge einfach mal den Mund halten würde“. Das geplante gemeinsame Essen der Clubbosse hatten angeblich die Borussen abgesagt.

Rummenigge hatte diese Aussage provoziert, als er öffentlich über Vertragsinhalte von BVB-Profi Marco Reus sprach. Am Sonnabend wollte sich Rummenigge nicht mehr zur Borussia äußern. Abwehrspieler Jerome Boateng meinte nach dem Showtraining vor 65.500 Zuschauern, die beim WM-Triumph in Brasilien mit den Dortmundern geschlossenen Freundschaften würden am Mittwoch (18 Uhr/ZDF) „90 Minuten beiseitegelegt. Das ist ein wichtiges Spiel, es geht um einen Titel.“

Bastian Schweinsteiger kündigte an, dass die Bayern die Begegnung sehr ernst nehmen werden. Schweinsteiger hatte nach seiner Knöchelprellung bei der USA-Reise keine Probleme mehr. Dagegen musste Franck Ribery wegen einer Patellasehnenreizung im Knie auf die Einheit vor den Fans verzichten. Der Franzose wird auch bis zum Supercup nicht fit werden. Rafinha fällt mit einem im Training erlittenen Außenbandriss im linken Sprunggelenk vorerst aus.

Von den vier Zugängen wurde der Ex-Dortmunder Robert Lewandowski am meisten gefeiert. Der Pole spiele „endlich im richtigen Trikot“, stichelte Stadionsprecher Stephan Lehmann. Wie sehr Lewandowski dem BVB bereits fehlt, wurde am Sonntag in Liverpool deutlich. Bei der Generalprobe für den Supercup verlor Dortmund ohne den neuen Kapitän Mats Hummels an der Anfield Road mit 0:4 (0:2). Sturridge (10.), Lovren (14.), Coutinho (49.) und Henderson (61.) trafen für den auch in dieser Höhe verdienten Sieg.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke könnte sich dafür bald über eine neue Aktienbeteiligung freuen. Ausrüster Puma denkt über einen Einstieg am börsennotierten Bundesligisten nach. Das bestätigte Puma-Chef Bjørn Gulden. „Das ist denkbar”, sagte er der „Wirtschaftswoche“.