Ein Kommentar von Andreas Hardt

Damit wir uns gleich richtig verstehen: Ich will RB Leipzig nicht.

Und auch nicht Hoffenheim, Leverkusen und Wolfsburg. Ich will Rot-Weiß Essen und Kickers Offenbach. Ich bin von gestern.

Natürlich ist Spitzenfußball heute ein großes Geschäft. Das müssen die Clubs bis zu einem gewissen Grad mitmachen. Soll sich der HSV also frisches Geld besorgen, sollen die Bayern Anteile verkaufen, die Dortmunder sich an der Börse handeln lassen. Sie haben dennoch eine Geschichte, sie haben Anhänger durch die Generationen, sind authentisch, sie berühren.

RB Leipzig aber ist nichts als die PR-Maßnahme eines österreichischen Getränke-Konzerns. Die Adrenalin-Kicks der massiv gesponserten Extremsportarten reichen allein nicht mehr zur emotionalen Kundenbindung. Es geht nun um die Eroberung der sogenannten Biersportarten.

Schon mit dem Vereinsnamen „RasenBallsport“ drehten die Macher des Clubs dem DFB eine Nase. Sie tricksen mit Leihgeschäften und der Satzung, sie hauen die Millionen raus, um den Erfolg zu erzwingen. Alles ist ein kühl kalkuliertes Investment.

Leipzig war für die Expansion in den Fußball der ideale Platz. Gründungsort des DFB 1900, ein modernes Stadion, ein großes Einzugsgebiet mit kaputten Traditionsvereinen. Jetzt freuen sich die zahlreicher werdenden Fans dort über großen Fußball. Das ist sogar verständlich.

RB Leipzig ist die neue Dimension des Sports-Business in Deutschland. Vielleicht ist es das Morgen. Ich aber will das nicht. Ich bin von gestern.