Neuzugang Lewandowski und Ribéry zauberten. 3:0-Sieg im Finale gegen den VfL Wolfsburg

Hamburg. Die Partie bei Bayern München steht für den HSV zwar erst am 20. September an, und die Bayern, die dann auflaufen, werden mit denen, die in Hamburg den Telekom Cup gewonnen haben, nur noch wenig zu tun haben, dennoch wollte sich Mirko Slomka persönlich anschauen, was der deutsche Rekordmeister dann zu Beginn der Bundesliga-Vorbereitung so draufhat – noch ganz ohne WM-Teilnehmer. Slomka war beeindruckt.

So wie die knapp 40.000 Zuschauer in der Imtech Arena, so wie der VfL Wolfsburg und wie die Bayern letztlich selbst. Dem etwas mühevollen 2:2 und anschließendem Sieg im Elfmeterschießen am Sonnabend gegen Borussia Mönchengladbach ließen sie am Sonntagabend im Finale gegen den VfL Wolfsburg streckenweise eine kleine Fußball-Gala folgen. 3:0, Konfetti, Jubel, der erste Titel. „Es läuft schon richtig gut“, sagte Franck Ribéry, der als Kapitän den Siegespreis entgegennehmen durfte, „wir sind sehr zufrieden.“

Ribéry konnte die Zeit der Weltmeisterschaft optimal nutzen, um seine Rückenverletzung auszukurieren. Er dreht auf wie zu besten Zeiten „mir geht es wieder bestens“. Am Sonnabend traf er gegen Mönchengladbach zum 2:0, und er legte mit einer präzisen Flanke am Sonntag das 1:0 durch den Kopfball von Robert Lewandowski (4.) präzise auf. Der polnische Mittelstürmer, der ablösefrei von Borussia Dortmund gekommen war, bot Ribéry zum Trotz die größte Show bei dem Vorbereitungsturnier in Hamburg. Sein Treffer gegen Mönchengladbach am Sonnabend war ein Geniestreich aus Hacke und Lupfer, am Sonntag ließ er zwei weitere Tore folgen. Der Schlenzer zum 3:0 (20.) aus 20 Metern war ebenfalls ein Genuss.

„Für uns war es nicht schlecht, dass er nicht bei der WM war“, sagte Bayern-Sportchef Matthias Sammer, „er hat von Anfang an gut bei uns trainiert. Und man weiß ja, was er kann.“ Auch David Alaba war glücklich über die Verstärkung im Bayern-Angriff: „Er zeigt uns sein Können jeden Tag im Training, jetzt eben auch im Spiel. Wir sind auf einem sehr guten Weg.“

Der kann nach Münchner Verständnis natürlich nur zu weiteren Titeln führen, an der klaren Favoritenstellung kann es keinen Zweifel geben. Auch wenn Sammer erneut die besondere Belastung der Münchner mit ihren vielen WM-Fahrern ansprach. „Das ist ein Thema, mit dem wir sehr sensibel umgehen müssen, auch wenn unsere Weltmeister wieder ins Training einsteigen.“ Allerdings zeigten eben die Neuzugänge Lewandowski, Juan Bernat und Sebastian Rode, dass sie bereits integriert sind. Gerade für den Ex-Frankfurter Rode, der das 2:0 (15.) erzielte, hatte Sammer nur Lob übrig: „Der Junge war fünf Monate verletzt und präsentiert sich hier so sensationell.“ Dass die noch jugendlichen Söhne berühmter Väter, Gianluca Gaudino und Lucas Scholl, ebenfalls teilweise großartig mitmischten, muss der Liga jetzt schon Sorgen bereiten.