Rachegelüste: Für seine Trennung vom FC Bayern München im Jahr 2010 macht Martin Demichelis, 33, vor allem Trainer Louis van Gaal verantwortlich. Im Halbfinale an diesem Mittwoch in São Paulo gegen die Niederlande (22 Uhr/ARD) kann sich Argentiniens Abwehrstratege, der für den deutschen Rekordmeister 174 Spiele bestritt und mit den Bayern viermal das Double holte, jetzt am ungeliebten Ex-Coach rächen. „Nach 24 Jahren sind wir endlich mal wieder in einem Halbfinale dabei. Das ist ein besonders emotionaler Moment in meiner Karriere“, sagte Demichelis.

Ticketskandal: Die Polizei in Rio de Janeiro hat am Montag den Hauptverdächtigen im Skandal um illegal verkaufte WM-Tickets im Hauptquartier des Weltverbandes Fifa festgenommen. Beim tagelang gesuchten „Mister X“ handelt es sich laut brasilianischer Medien um Ray Whelan, Exekutivdirektor des Fifa-Ticketvertriebspartners Match Services. Whelan soll der Bande, die vor einer Woche mit der Festnahme von elf Personen aufgeflogen war, Kartenpakete aus Kontingenten für Hospitality und VIPs zugespielt haben. Die Polizei kam Whelan durch die Auswertung von Telefonaten auf die Spur.

Dopingbilanz: In Brasilien hat es bislang keine positive Dopingprobe gegeben. Laut Fifa seien sämtliche 777 Trainingsproben, die seit März im Vorfeld des Turniers entnommen wurden, sowie 232 Wettkampfkontrollen während der Endrunde negativ ausgefallen.

Foulstatistik: Nicht Brasiliens Superstar Neymar oder Lionel Messi aus Argentinien, sondern der Chilene Alexis Sanchez ist nach wie vor der am häufigsten gefoulte Spieler des Turniers. Der Angreifer vom FC Barcelona wurde insgesamt 24-mal von den Beinen geholt, ehe er mit seinem Team im Achtelfinale gegen Brasilien im Elfmeterschießen ausschied. Dahinter folgen Arjen Robben (Niederlande/22) und Joel Campbell (Costa Rica/20).

Wechselbörse: Der FC Bayern München hat den 21 Jahre alten Abwehrspieler Juan Bernat vom spanischen Erstligisten FC Valencia verpflichtet. Der Linksverteidiger erhält einen Vertrag bis 2019, laut „Bild“-Zeitung liegt die Ablösesumme bei rund zehn Millionen Euro. Der belgische Nationalspieler Divock Origi steht vor einem Wechsel zum FC Liverpool. Wie die BBC berichtete, haben sich Origis Noch-Arbeitgeber OSC Lille und der englische Premier-League-Club auf einen Transfer geeinigt. Liverpool muss für den 19-Jährigen, der mit Belgien im Viertelfinale an Argentinien scheiterte, umgerechnet 12,6 Millionen Euro Ablöse nach Frankreich überweisen. Als weiteren Angreifer will der Club von der Anfield Road Lazar Markovic (20, Benfica Lissabon) unter Vertrag nehmen. Für den Serben sind 31,5 Millionen Euro Ablöse im Gespräch. Der chilenische Nationaltorhüter Claudio Bravo, 31, hat beim FC Barcelona einen Vertrag bis 2018 unterschrieben und wird damit Konkurrent des Ex-Gladbachers Marc-André ter Stegen.

Trauer: Das argentinisch-spanische Idol Alfredo Di Stéfano ist in Madrid im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben. Dies bestätigte der spanische Fußballverband. Di Stéfano, der am vergangenen Freitag seinen 88. Geburtstag gefeiert hatte, war einer der größten Stars der 50er-Jahre. Als Torjäger führte er Real Madrid im Europapokal der Landesmeister zwischen 1956 und 1960 zu fünf Titeln in Folge. 1957 und 1959 war er Europas Fußballer des Jahres, er bestritt Länderspiele für Argentinien und Spanien. Die vier Partien, die er für Kolumbien absolvierte, wurden von der Fifa nicht anerkannt. Fotos: AP, AFP, dpa

Torjäger: James Rodriguez (Kolumbien) 6 Tore. Lionel Messi (Argentinien), Neymar (Brasilien), Thomas Müller (Deutschland) 4 Tore. Enner Valencia (Ecuador), Karim Benzema (Frankreich), Arjen Robben, Robin van Persie (Niederlande), Xherdan Shaqiri (Schweiz) 3 Tore. Für das Halbfinale gesperrt: Thiago Silva (Brasilien) 2. Gelbe Karte.