Entgleisung: Uruguays Präsident José Mujica hat nach dem WM-Aus der Nationalelf und der Spielsperre für Luis Suárez den Weltverband wüst beschimpft. „Die von der Fifa sind ein Haufen alter Hurensöhne“, sagte Mujica am Rande des Empfangs der Nationalmannschaft nach ihrer Heimkehr am Flughafen von Carrasco bei Montevideo. Mujicas Ausraster, den eine Sportsendung des uruguayischen Staatsfernsehens gefilmt hatte, war am Sonntag auf YouTube veröffentlicht worden. Nach dem Ausraster legte sich Mujica im Video die Hand auf den Mund, erlaubte dem Kameramann aber, das Material zu veröffentlichen.

Einsicht: Unterdessen hat sich Luis Suárez bei Giorgio Chiellini für den Biss beim WM-Spiel gegen Italien entschuldigt. Zudem versprach der Stürmer, dass derartige Ereignisse nicht wieder vorkommen, vermied aber das Geständnis einer absichtlichen Attacke. „Ich bedauere zutiefst, was passiert ist“, schrieb Suárez am Montag. „Ich entschuldige mich bei Giorgio Chiellini und der ganzen Fußballfamilie. Ich schwöre der Öffentlichkeit, dass es nie wieder einen weiteren solchen Vorfall geben wird.“ Suárez war für neun Pflichtländerspiele gesperrt und vier Monate von allen Fußballaktivitäten ausgeschlossen worden.

Shitstorm: Ein Tweet der niederländischen Fluggesellschaft KLM hat nach dem Einzug der Elftal ins Viertelfinale für großes Aufsehen in den sozialen Netzwerken gesorgt. KLM twitterte nach dem 2:1 gegen Mexiko den Spruch „Adios Amigos“ und dazu ein Foto eines Schildes mit der Aufschrift „Departures“ (Abflüge). Der Tweet wurde mittlerweile wieder gelöscht. Besonders mexikanische User fühlten sich durch den Tweet rassistisch beleidigt. Ein Nutzer schrieb: „Ich werde nie wieder mit eurer besch… Airline fliegen.“

Nachfolge I: Javier Aguirre soll Medienberichten zufolge Nachfolger von Alberto Zaccheroni als Nationalcoach in Japan werden. Wie die Zeitung „Nikkansport“ berichtet, wird der 55 Jahre alte Mexikaner im Juli in Tokio erwartet, um beim japanischen Verband (JFA) einen Vertrag bis nach der WM 2018 in Russland zu unterzeichnen. Als Kandidat gehandelt wird auch der Argentinier José Pekerman, der derzeit Kolumbien betreut.

Verzicht: Tolle Geste der griechischen Mannschaft. Nach dem Achtelfinalaus verzichtet das Team auf seine WM-Prämie, bittet den Verband allerdings, das Geld in den Aufbau eines nationalen Trainingszentrums zu stecken.

Verwirrung: Bei den Behörden in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá herrscht Uneinigkeit über die Folgen der Feierlichkeiten nach dem Viertelfinaleinzug. Während der Bürgermeister von Bogotá twitterte, dass es acht Tote gegeben habe, sprach die Polizei lediglich von 34 Verletzten. Bundesweit hatte es nach dem Sieg gegen Uruguay (2:0) 3000 gewaltsame Zwischenfälle gegeben.

Nachfolge II: Italien will nach dem Vorrundenaus bei der WM erst im August über einen Nachfolger für den zurückgetretenen Nationaltrainer Cesare Prandelli entscheiden. In einer Sitzung am 11. August soll zudem der neue Präsident des Verbandes für den ebenfalls zurückgetretenen Giancarlo Abete gewählt werden. Als ein Kandidat für die Nachfolge von Abete gilt Carlo Tavecchio, der bisherige Präsident des Amateurligaverbandes. Gute Chancen auf den Posten des Nationaltrainers haben Berichten zufolge Roberto Mancini, Luciano Spalletti und Massimiliano Allegri.

Torjäger: 5 Tore: Rodríguez (Kolumbien);4Tore: Messi (Argentinien), Müller (Deutschland), Neymar (Brasilien); 3 Tore: Benzema (Frankreich), Robben, van Persie (beide Niederlande), Shaqiri (Schweiz), Enner Valencia (Ecuador).Sperren: fürs Achtelfinale: Defour (Belgien/Rote Karte); fürs Viertelfinale: Luiz Gustavo (Brasilien/2. Gelbe Karte), Duarte (Costa Rica/Gelb-Rote Karte).