Fortaleza. Erst tanzten Griechenlands Last-Minute-Helden ausgelassen im Sirtaki-Kreis, dann schickten sie freudetrunken Grüße an die gebeutelte Heimat. „Es ist ein historischer Moment“, sagte Nationaltrainer Fernando Santos nach dem ersten Achtelfinaleinzug des fußballverrückten Landes in der WM-Geschichte. In den Großstädten erstürmten blau-weiß gekleidete Griechen die Straßen und Bars und vergaßen für kurze Zeit die Sorgen des Alltags.

Siegtorschütze Georgios Samaras dachte in der Stunde des Triumphes an die Menschen in seiner Heimat, die nach wie vor unter den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise leiden: „Heute haben wir unserem Volk eine große Freude geschenkt.“ Samaras hatte beim 2:1 in Fortaleza gegen die Elfenbeinküste in der dritten Minute der Nachspielzeit eiskalt einen Elfmeter verwandelt. Die Ivorer, denen ein Remis für die nächste Runde gereicht hätte, fliegen dagegen wie 2006 und 2010 nach der Vorrunde nach Hause. Trainer Sabri Lamouchi kündigte seinen Abschied als Coach der „Elefanten“ an.

Für den schon als „Null-Tore-Griechen“ verspotteten Europameister von 2004 geht die WM-Reise dagegen weiter. Und da als nächster Gegner am 29. Juni das starke, aber keinesfalls übermächtige Costa Rica wartet, träumt Hellas sogar von mehr.