Kroatiens Nationaltrainer Niko Kovac setzt wieder auf sein Bundesligatrio und glaubt, dass sein Team Mexikos Abwehr überrennen kann.

Recife. Ganz Kroatien kocht vor Anspannung und Aufregung, doch Niko Kovac gibt sich vor dem Gruppen-Endspiel gegen Mexiko erstaunlich cool. „Wir sind nach dem Sieg gegen Kamerun nicht abgehoben, keine Sorge“, sagte der gebürtige Berliner, sprach mit Blick auf das wichtigste Spiel seiner noch jungen Karriere als kroatischer Nationaltrainer dann aber doch von einem „großen Finale für unsere ganze Nation, für alle Kroaten in der Heimat und in aller Welt“. Kovac weiß, worauf es am Montag (22 Uhr/EinsFestival) in Recife ankommt: Um die mexikanische Mauer um Teufelskerl Guillermo Ochoa zum Einsturz zu bringen, braucht es vor allem Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Denn nur ein Sieg stellt den ersten Achtelfinaleinzug der Kroaten bei einer WM seit 1998 sicher.

Kovac, der erst seit acht Monaten das kroatische A-Team leitet, setzt wie schon beim 4:0-Erfolg gegen Kamerun auf sein treffsicheres Bundesligatrio Mario Mandzukic, Ivica Olic und Ivan Perisic. „Diese drei Jungs, das ist die Crème de la Crème“, schwärmte Kovac. Mit flinkem Spiel über die Flügel soll das mexikanische Abwehrbollwerk ausgehebelt werden. „Ich denke, dass unsere Spieler schnell genug sind, vielleicht auch zu schnell für die mexikanische Abwehr. Da sehe ich unsere Chance“, sagt Kovac forsch. Seine Spieler sind voll auf die so wichtige Partie fokussiert, haben den Skandal um die Nacktfotos am Hotelpool samt des anschließenden Medienboykotts inzwischen abgehakt. „Wir wissen, dass ein Finale auf uns wartet. Und so werden wir uns auch benehmen“, versprach Kroatiens Kapitän Darijo Srna.

Das gilt aber auch für Mexiko. Spätestens nach dem bravourös erkämpften 0:0 gegen den WM-Gastgeber Brasilien glaubt inzwischen das ganze Land fest an das Ende des inzwischen 20 Jahre währenden Achtelfinalfluchs – dass zuvor mindestens noch ein Remis gegen die Kroaten her muss, ging in der Euphorie um Torwart Ochoa fast unter. Der Keeper soll nach Neymar und Co. nun auch die Kroaten zur Verzweiflung treiben.

Kroatien: 1 Pletikosa – 11 Srna, 5 Corluka, 6 Lovren, 3 Pranjic – 8 Vukojevic, 10 Modric – 4 Perisic, 7 Rakitic, 18 Olic – 17 Mandzukic. Mexiko: 13 Ochoa – 22 Aguilar, 2 Rodriguez, 4 Marquez, 15 Moreno, 7 Layun – 6 Herrera, 23 Vazquez, 18 Guardado – 10 dos Santos, 19 Peralta. Schiedsrichter: Irmatow (Usbekistan).