Eine dringende Bitte von Björn Jensen

Ich gestehe: Als am vergangenen Sonntagmorgen um 3 Uhr die Partie Elfenbeinküste gegen Japan angepfiffen wurde, war ich vor dem Fernseher eingenickt. Erst als die Afrikaner das 1:1 schafften, weckte mich der Jubelschrei des Reporters. Mir fehlen also 60 WM-Minuten, und auch wenn ich mir vorgenommen hatte, dass keine einzige mehr dazukommen sollte, ist dieses Ziel leider nicht zu erreichen, denn: Von Montag an werden die Abschlusspartien in den acht Vorrundengruppen wieder parallel ausgetragen.

Ich hasse Parallelspiele, weil man mich so um acht Live-Erlebnisse bringt. Natürlich weiß ich, dass der Weltverband mit der zeitgleichen Ansetzung Skandale wie die „Schande von Gijón“ vermeiden will, als sich Deutschland und Österreich 1982 in Spanien auf ein 1:0 einigten und Algerien, das tags zuvor gespielt hatte, damit aus dem Turnier hinausbeförderten. Aber da ich der festen Überzeugung bin, dass Betrug sich langfristig nie auszahlt, und weil es aus anderen Sportarten ausreichend Beispiele gibt, dass auch bei zeitversetzt ausgetragenen Gruppenfinals am Ende das Team triumphiert, das es verdient, bitte ich die Fifa hiermit dringend um die Abschaffung von Parallelspielen.

Und kommen Sie mir nicht mit dem Argument, dass für den Achtelfinaleinzug unbedeutende Spiele sowieso langweilig sind. Dann haben Sie nämlich bedeutsame Duelle wie Iran gegen Nigeria oder Japan gegen Griechenland nicht gesehen. Wer das überstanden hat, ohne einzuschlafen, der würde sich nach Spanien gegen Australien die Finger lecken.