In der Halbzeitpause schiebt die ARD das Wort zum Sonntag ein. Die Pastorin macht auf fußballaffin, philosophiert, wie verwirrend für die Spieler der Seitenwechsel zur Halbzeit ist.

Besondere Ereignisse erfordern nun einmal besondere Maßnahmen. Wenn bei einer Fußball-WM zwei frühere Titelträger aufeinandertreffen, ist es doch keine Frage, sich den Spaß anzusehen – ganz egal, dass das Match erst kurz vor zwei Uhr zu Ende ist. Doch wie hält man durch, bis es losgeht mit England gegen Italien? Schließlich war das Spiel davor mit Costa Ricas Sensation gegen Uruguay schon vor 23 Uhr beendet. Gut, dass noch ein gewisser Martin Kaymer bei den US Open der Golfer um Birdies und Pars kämpft.

Doch dann wird auf der Fernbedienung wieder die Eins gedrückt. Moderator Reinhold Beckmann sagt, Andrea Pirlo sei die „große Lady des italienischen Fußballs“. Nun ja – dieser Vorname ist im Italienischen eben ein männlicher. Und mit Vollbart wirkt der Spielmacher auch wirklich nicht weiblich.

Reporter Steffen Simon berichtet, dass das Stadion in Manaus von Hamburger Architekten gebaut wurde und die Stadt im Regenwald nur per Flugzeug oder Schiff zu erreichen ist. Kurz vor Anstoß zum „Rumble in the jungle“ sagt er: „Bei Ihnen wird es gleich Mitternacht.“ Ja, danke! Soll ich jetzt etwa lieber doch schlafen gehen?

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Nach Englands 1:1-Ausgleich verdribbelt sich Simon, als er eine vom Schiedsrichter verordnete Trinkpause wittert. Dabei hatte sich, wie er später korrigiert, ein englischer Masseur, dem er auch noch einen Kollaps andichtet, beim Torjubel am Knöchel verletzt.

In der Halbzeitpause schiebt die ARD das Wort zum Sonntag ein. Die Pastorin macht auf fußballaffin, philosophiert, wie verwirrend für die Spieler der Seitenwechsel zur Halbzeit ist und wie schön es wäre, auch sonst mal einen Seitenwechsel zu praktizieren. „Jetzt können doch mal diejenigen Bier oder Wasser holen, die sonst immer auf der Couch sitzen“, sagt die Dame. Soll ich also meine Frau wecken und in den Keller schicken? Ist das christlich?

Da gefällt mir Giovane Elbers Weisheit mehr, dass seine frühe Heirat ihm geholfen habe, solide zu werden. Dies sei nun auch das Erfolgsrezept für Italiens Siegtorschützen Mario Balotelli. Als Elber um 2.23 Uhr verrät, dass sein Opa aus Polen stammt, habe ich für diese Nacht genug erfahren.