Hamburg. Am letzten Spieltag der Oberliga Hamburg hat Pokalfinalist SC Condor sein erstes Saisonziel knapp verpasst. „60 Zähler + x“ hatte Trainer Christian Woike vor Saisonbeginn als Wunsch für das Punktekonto am Saisonende ausgegeben. Durch das 0:0 bei Oststeinbek, das gleichzeitig eine Generalprobe fürs Pokalfinale gegen den USC Paloma (29. Mai, 16 Uhr, Hoheluft) darstellte, schaffte Condor letztlich „nur“ 58 Punkte und Rang sechs in der Endabrechnung. „Mit der Leistung der Mannschaft bin ich über die Saison gesehen trotzdem zufrieden. Schade, dass uns zwei Punkte fehlen. Vom Spielverlauf war das natürlich kein Remis, da wir überlegen waren“, sagte Woike – und kam damit der Wahrheit viel näher als Oststeinbeks scheidender Trainer Stefan Kohfahl, der das 0:0 als leistungsgerechtes Ergebnis einordnete.

Vor allem in den ersten 30 Minuten spielte Condor die Gastgeber ein ums andere Mal schwindelig. Sieben Torchancen, davon fünf nach feinen Kombinationen, konnten die „Raubvögel“ jedoch nicht in einen Treffer ummünzen. Oststeinbeks einzige Möglichkeit durch Joel Gyasi parierte Condors Torwart Sascha Kleinschmidt (45.).

In der zweiten Hälfte verflachte die Partie mehr und mehr, was vielleicht auch der Tatsache geschuldet war, dass Condor einige Spieler für das Pokalfinale schonte. Raffael Kamalow war gar nicht im Kader, Max Anders und Carlos Flores saßen nur auf der Bank, Talent Tevin Tafese wurde erst nach 72 Minuten eingewechselt.

Auch nicht dabei war der personifizierte Wille, Condors Dauerläufer Kristoffer Laban. Er wurde für eine Beleidigung in Richtung der Rugenbergener Bank beim 2:2 im Heimspiel am vergangenen Wochenende nur für die Partie in Oststeinbek gesperrt. Im Pokalfinale darf er mitwirken. „Ich bin erleichtert. Ein Spieler seiner Qualität ist kaum zu ersetzen. Ich habe aber mit keinem anderen Urteil gerechnet“, sagte Woike.

Ab jetzt gelte die volle Konzentration dem Pokalfinale. „Wir freuen uns riesig auf das Endspiel. Wenn wir gewinnen, nehme ich gerne in Kauf, dass uns zwei Punkte in der Oberliga fehlen“, sagte Woike augenzwinkernd – und warf einen Blick nach vorne: „Palomas Trainer Marco Krausz kenne ich schon ein paar Tage. Ich habe eine Idee, wie er spielen lassen wird. Aber mehr werde ich dazu vorher nicht sagen.“