Hamburg. Lars Bender wollte nur noch weg. Noch am Freitagmorgen verließ der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen das deutsche Quartier in Südtirol. Grund für seine schlechte Laune: eine kombinierte Muskel-Sehnen-Verletzung im oberen Bizepsanteil des rechten Oberschenkels, gleichbedeutend mit dem WM-Aus.

Der ohnehin dezimierte Kader von Bundestrainer Joachim Löw reduziert sich damit weiter. Bis zum Stichtag am 2. Juni muss Löw nur noch drei der 26 verbliebenen Profis streichen. Torwart Manuel Neuer und der ebenfalls verletzte Kapitän Philipp Lahm trafen zwar am Freitag ein, können aber vorerst nicht mit der Mannschaft trainieren. Von Benders Verletzung könnte Christoph Kramer profitieren. Dabei war der Mittelfeld-Abräumer aus Mönchengladbach zunächst gar nicht für die Reise nach Südtirol vorgesehen. Dann aber empfahl sich der 23-Jährige im Länderspiel gegen Polen (0:0).

Aus dem designierten Streichkandidaten wurde binnen weniger Tage einer von vier verbliebenen gelernten „Sechsern“: Neben ihm, den angeschlagenen Khedira und Schweinsteiger gibt es derzeit nur noch Toni Kroos. Der Freiburger Matthias Ginter, ebenfalls ein potenzieller defensiver Mittelfeldspieler, wurde zuletzt als Innenverteidiger eingesetzt. Die perfekte Alternative wäre Lars Zwillingsbruder Sven. Doch der Dortmunder fällt ebenso aus wie Vereinskollege Ilkay Gündogan.