Sinsheim. So ist in der Geschichte der Fußball-Bundesliga wohl noch nie ein Absteiger gefeiert worden. Selbst bei der Rückkehr nach Braunschweig kurz nach Mitternacht wurden die Eintracht-Spieler nach dem 1:3 (0:1) bei 1899 Hoffenheim noch von rund 300 Fans bejubelt. Schon in Sinsheim waren die Absteiger von 7000 Fans lautstark unterstützt worden. Ein kleines Mädchen kam sogar auf den Rasen und überreichte den Spielern und Trainer Torsten Lieberknecht blau-gelb gefärbte Rosen. „Wir haben in den letzten Jahren viele unglaubliche Momente gefeiert und müssen heute leider gemeinsam trauern“, sagte der Coach: „Diese Unterstützung gibt uns viel Kraft, die wir in die neue Saison mitnehmen.“

Tristesse pur herrschte dagegen beim 1. FC Nürnberg. Die Spieler trotteten mit Tränen in den Augen Richtung Fankurve, Coach Roger Prinzen senkte immer wieder verschämt den Kopf, Manager Martin Bader starrte regungslos ins Leere. Fast widerstandslos hatten sich die Franken mit dem 1:4 (0:2) bei Schalke 04 zum achten Mal aus der Liga verabschiedet, sie sind damit alleiniger Rekordabsteiger. „Wir sind am Boden zerstört. Ein Abstieg mit 26 Punkten ist ein brutaler Niederschlag“, sagte Bader, der trotz scharfer Kritik an seiner Arbeit den Neuaufbau leiten wird.