Hamburg. Roger Prinzen bemüht seit seinem Amtsantritt als Interimstrainer des 1. FC Nürnberg vor drei Wochen täglich Durchhalteparolen. Er spricht von „Kriegern“ und vom „Glauben“. Angesichts der sportlichen Leistungen des Tabellen-17. in den vergangenen Wochen klingen seine Wort aber eher nach Zweckoptimismus. Im Abstiegsendspiel beim FC Schalke muss Prinzen nun auch noch auf Kapitän und Stammtorhüter Raphael Schäfer verzichten. Der 35-Jährige zog sich beim Training am Freitag eine schwere Muskelverletzung in der Schulter zu und fällt in Gelsenkirchen aus. Für Schäfer wird Patrick Rakovsky zum Einsatz kommen. Bis 2011 spielte der 20-Jährige pikanterweise selbst in der Schalker U19-Mannschaft. Neben Schäfer fehlen dem Club auch die gelbgesperrten Verteidiger Timothy Chandler, Javier Pinola und Marvin Plattenhardt.

„Ich verstehe, dass von außen kein Glauben da ist“, sagte Ersatzkapitän Per Nilsson. „Aber wir müssen das Wunder einfach schaffen.“ Dass die Franken seit 20 Jahren auf Schalke sieglos sind und die „Königsblauen“ noch einen Punkt zur Sicherung der direkten Teilnahme an der Champions League brauchen, lässt wenig Spielraum für Hoffnung.

Auch der zweite HSV-Konkurrent um den Relegationsplatz, Eintracht Braunschweig, steht vor einer fast unmöglichen Mission. Noch nie gelang einem Bundesligaverein am letzten Spieltag der Sprung von Platz 18. auf 16. „Wird also Zeit“, twitterte der Tabellenletzte am Freitag vor dem Saisonfinale bei 1899 Hoffenheim. Rund 6000 Fans kommen mit nach Sinsheim. „Mit unseren Fans werden wir das Auswärtsspiel zu einem Heimspiel machen. Das wird dem Team den letzten Kick geben“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht.

Verzichten muss er auf Omar Elabdellaoui, der wegen einer Bauchmuskelverletzung wohl operiert werden muss. Trotzdem ist der Norweger mit nach Sinsheim gereist. „Wir müssen eine Einheit bilden. Die Mannschaft wird großes Herz zeigen, so wie sie es immer getan hat“, sagte Lieberknecht.