Ein Kommentar von Alexander Laux

Es war zu erwarten, dass kurz nach dem blamablen Ausscheiden des FC Bayern München in der Champions League gegen Real Madrid die Frage aufkommen würde: Hat dies Auswirkungen auf die WM? Um es vorabzunehmen: Ja, aber positive.

Wenn am 21. Mai in Südtirol die Vorbereitung auf das Turnier in Brasilien beginnt, kann Bundestrainer Joachim Löw, der am Dienstag sein erweitertes WM-Aufgebot bekannt gibt, fast seinen kompletten Kader begrüßen. Nur Sami Khedira, der am 24. Mai noch mit Real Madrid beim Champions-League-Finale weilt, wird fehlen. André Schürrle verpasste dagegen mit Chelsea London die Finalteilnahme. Nur beim Test in Hamburg gegen Polen am 13. Mai, vier Tage vor dem Pokalfinale zwischen den Bayern und dem BVB, fehlt ein Großteil der Nationalspieler.

Vor der EM 2012 klagte Löw noch mit Recht über eine „zerrüttete Vorbereitung“, weil die Bayern im Champions-League-Finale gegen Chelsea und die Dortmunder im DFB-Pokalendspiel standen. Diesmal kann der Bundestrainer seine Qualitäten als Fußballlehrer in vollem Umfang einsetzen, gezielter mit den Mannschaftsteilen arbeiten. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wie die hervorragenden Auftritte bei der WM 2010 bewiesen, als Löw sein damals unerfahrenes, junges Team fit für glanzvolle Auftritte machte. Die Bayern-Spieler nach einem womöglich verpassten Triumph in der Königsklasse wieder mental aufzurichten, bleibt Löw ebenfalls erspart. Frustrierte Münchner könnten ihn allerdings dennoch am 21. erwarten – nach einem Pokal-K.-o. gegen den BVB.