Der Abstiegskampf in der Bundesliga: Nürnberg hofft auf den Trainerwechsel-Effekt

Stuttgart 0:0 bei Hannover 96. Der VfB Stuttgart hat im nervenaufreibenden Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga eine Vorentscheidung verpasst und muss wieder stärker zittern. Das Team von Trainer Huub Stevens kam trotz Überlegenheit nur zu einem 0:0 bei Hannover 96. Damit könnte das Polster auf den Relegationsplatz am Wochenende bis auf zwei Punkte schrumpfen. „So wie der Spielverlauf war, können wir nur schwer mit dem Punkt leben. Eigentlich hatten wir die klareren Möglichkeiten, das Tor zu machen. Wir hatten das Spiel im Griff. Jetzt müssen wir zu Hause gegen Wolfsburg nachlegen. Wir haben noch immer Druck“, meinte Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic.

Restprogramm Stuttgart: Wolfsburg (H), Bayern München (A).

Statistik als Gegner. Die Chancen von Eintracht Braunschweig auf den Klassenerhalt sind, statistisch gesehen, sehr gering. Erst einmal in der Geschichte der Bundesliga stieg der Tabellenletzte des 31. Spieltags nicht ab – Rot-Weiß Oberhausen 1971. Dazu müssen die Niedersachsen am Sonnabend bei Hertha BSC ohne Stürmer Orhan Ademi auskommen, der im im Duell der Aufsteiger mit einem grippalen Infekt ausfällt. „Schade, er hätte eine große Rolle gespielt“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht im Kurz-Trainingslager in Neuruppin. „Er hätte gespielt, jetzt muss ich einige Dinge überdenken.“

Dagegen kehrt in Domi Kumbela der beste Angreifer des Aufsteigers, wieder in den Kader zurück. Ein Einsatz von Beginn an sei allerdings eher unwahrscheinlich, meinte Lieberknecht. Auch wenn die Berliner seit neun Bundesliga-Partien sieglos sind, erwartet der Fußball-Lehrer keine Geschenke im Abstiegskampf vom Hauptstadt-Club. „Jeder Verein weiß um die Wettbewerbssituation im Keller. Sie werden das Spiel nicht abschenken“, erklärte Lieberknecht.

Restprogramm Braunschweig: Hertha BSC Berlin (A), FC Augsburg (H), 1899 Hoffenheim (A).

Akt der Verzweiflung. Der Trend spricht gegen den siebenmaligen Rekordabsteiger aus Nürnberg: Acht Pleiten aus den vergangenen neun Partien kassierten die Nürnberger und mit 29 Gegentoren die meisten in der Rückrunde. Für Roger Prinzen, der nach der Entlassung von Gertjan Verbeek am Sonnabend in Mainz seine Premiere feiert, aber natürlich kein Grund zum Aufgeben: „Ich bin mir der Verantwortung bewusst und will diese auch erfüllen. Ich bin noch heißer als zuvor und will noch mehr Enthusiasmus mit reinbringen.“ Dass der neue Hoffnungsträger sein Debüt bei den Rheinhessen gibt, ist kurios, schließlich hatte Prinzen erst vor Kurzem bei 05-Trainer Thomas Tuchel hospitiert. Und so vielleicht entscheidende Erkenntnisse gesammelt, wie die Nürnberger den potenziellen Europa-League-Teilnehmer knacken können. Für Prinzen geht es jetzt jedenfalls „nur noch um das nackte Überleben”.

Restprogramm Nürnberg: FSV Mainz 05 (A), Hannover (H), Schalke 04 (A)