Borussia Dortmund gewinnt nach begeisterndem Spiel 2:0 gegen Real Madrid, scheidet aber aus

Dortmund. Das Fußball-Wunder war zum Greifen nah, wurde am Ende aber doch nicht wahr. Borussia Dortmund hat sich nach einer leidenschaftlichen Vorstellung gegen Real Madrid mit Bravour aus der Champions League verabschiedet. Der wie entfesselt aufspielende Bundesligist gewann am Dienstag völlig verdient mit 2:0 (2:0) gegen das Starensemble aus der spanischen Hauptstadt. Zum Einzug ins Halbfinale reichte es nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel jedoch nicht mehr. Vor 65 829 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion hatte der überragende Nationalspieler Marco Reus mit zwei Treffern (24./37. Minute) die Fans lange von der Sensation träumen lassen. „Wir haben ein geiles Spiel abgeliefert. In der ersten Halbzeit konnten wir auch vier oder fünf Tore schießen“, sagte Oliver Kirch.

Ohne den verletzten Weltfußballer Cristiano Ronaldo verteidigte Real seinen Vorsprung nur mit viel Glück und erreichte trotz einer enttäuschenden Vorstellung zum vierten Mal nacheinander das Halbfinale der Königsklasse. Mit viel Pech in der zweiten Hälfte schafften es die Dortmunder nicht mehr in die Verlängerung. Allein Henrich Mchitarjan vergab gleich zweimal aus bester Position das mögliche 3:0 (65./68.). Beim ersten Mal hatte er Torwart Iker Casillas bereits ausgespielt, traf aber nur den Pfosten, beim zweitenmal war der spanische Schlussmann glänzend zur Stelle.

Nach einer verhaltenen Auftakt-Viertelstunde ohne Torraumszenen entwickelte sich im Dortmunder Dauerregen eine packende Partie. Nach einem diskussionswürdigen Handspiel von Lukasz Piszczek entschied Schiedsrichter Damir Skomina aus Slowenien zum Entsetzen der BVB-Fans auf Elfmeter. Doch statt des vermeintlich frühen K.o.-Schlags ging von Torwart Roman Weidenfeller die Initialzündung für eine Daueroffensive der Gastgeber aus. Den Strafstoß von Angel Di María wehrte der Schlussmann reaktionsschnell ab (17.).

Direkt im Gegenzug hatte Henrich Mchitarjan zum erstenmal die Führung auf dem Fuß, vergab aber nach feiner Vorarbeit von Robert Lewandowski und Reus aus kurzer Distanz. In der ersten Hälfte beherrschte der Bundesligist das spanische Starensemble. Einen schweren Fehler von Pepe nutzte Reus zur verdienten Führung. Nach einer missglückten Kopfballrückgabe des Real-Verteidigers umkurvte Reus Casillas und schob zum 1:0 ein. Nur neun Minuten später war es erneut der überragende Reus, der das Dortmunder Stadion in ein Tollhaus verwandelte. Einen Pfostenschuss von Lewandowski staubte er im Stile eines Torjägers ab.

„Ich bin begeistert, wie unsere Truppe hier spielt, sie haben Real dominiert“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc zur Pause im TV-Sender Sky. Der Glaube an das Weiterkommen lebte. Nach dem Wechsel war die Partie offener. Real tat mehr nach vorne, dem BVB mangelte es an Präzision im Spielaufbau. Die anfangs zu behäbig und selbstsicher auftretenden Spanier wurden aktiver – ohne allerdings zu glänzen. Die Schlussphase gehörte aber trotz sichtbar schwindender Kräfte wieder dem BVB, er nutzte seine Chancen aber nicht. Für die Verlängerung reichte es deshalb nicht mehr. Trotzdem wurde die Mannschaft nach dem Schlusspfiff von ihren Fans minutenlang begeistert gefeiert.

FC Chelsea – Paris St. Germain 2:0 (Hinspiel 1:3, damit Chelsea im Halbfinale). Schiedsrichter: Proença (Portugal). Zuschauer: 38.080. Tore: 1:0 Schürrle (32.), 2:0 Ba (87.).