Champions League: 0:3-Niederlage bei Real Madrid – Bayerns Neuer denkt an Chelsea

Madrid/Manchester. Im Dauerregen von Madrid versanken die Hoffnungen von Borussia Dortmund auf den erneuten Einzug ins Halbfinale der Champions League. Der deutsche Vizemeister verlor nach katastrophalen Abwehrfehlern und einer schlechten Chancenverwertung 0:3 (0:2) gegen das Starensemble von Real Madrid, das seine Titelambitionen eindrucksvoll bestätigte, nachdem es im Achtelfinale bereits Schalke 04 (6:1 und 3:1) aus dem Wettbewerb geworfen hatte. Der BVB benötigt nunmehr im Rückspiel am nächsten Dienstag (20.45 Uhr/Sky) ein noch höheres Ergebnis als beim 4:1-Sensationssieg im Halbfinal-Hinspiel des vergangenen Jahres.

„Wir haben die Anfangsphase verschlafen, sind nicht mit der nötigen Überzeugung aufgetreten“, sagte Torwart Roman Weidenfeller. Das hatte Folgen: Der 91 Millionen Euro teure Gareth Bale (3.) sorgte für die frühe Führung der Königlichen, bevor Isco (27.) traf und Cristiano Ronaldo (57.) mit seinem 14. Tor den Rekord von Lionel Messi (Saison 2011/12 für Barcelona), Ruud van Nistelrooy (2002/03) und José Altafini „Mazzola“ (1962/63 für den AC Mailand) einstellte. Superstar Ronaldo musste in der 80. Minute den Platz aber angeschlagen verlassen.

In einer Begegnung, in der die Rumpfmannschaft der Borussen ohne sechs Stammkräfte, darunter der gelbgesperrte Robert Lewandowski, lange Zeit keinen Zugriff bekam, verhinderte Weidenfeller eine noch höhere Niederlage gegen Real, das in dieser Verfassung eine Nummer zu groß für den BVB war. Allerdings verpassten es die Dortmunder, gegen die unsicher wirkende Abwehr der Gastgeber das wichtige Auswärtstor zu erzielen. „Wir hatten bestimmt zehn Konterchancen, aber am Ende nichts in der Hand, einfach bitter“, beklagte Nuri Sahin beim ZDF.

Wesentlich optimistischer ist man beim FC Bayern nach dem 1:1 gegen Manchester United, auch wenn im Rückspiel neben dem verletzten Thiago und dem gelbgesperrten Javi Martinez noch Bastian Schweinsteiger fehlen wird. Schweinsteiger, der in der 67. Minute den Führungstreffer für United durch einen Kopfball von Nemanja Vidic ausglich (58.), sah in der 90. Minute für ein angebliches Foul an Wayne Rooney die Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo.

„Das war fast wie im Handball“, sagte Arjen Robben scherzhaft über das Spiel in Old Trafford, doch zumindest einer fühlte sich dabei an einen der unglücklichsten Abende der jüngeren Vereinsgeschichte erinnert. „Das war wie gegen Chelsea“, sagte Torhüter Manuel und spielte damit auf das verlorene „Finale dahoam“ in der Champions League 2012 an. Auch damals dominierten die Bayern das Spiel, sie hatten damals wie diesmal allerdings auch nicht die ganz klaren Chancen. Und so wie Chelsea, analysierte Neuer, „hat Manchester United diesmal auch gespielt“.

Das verheißt zunächst mal nichts Gutes. „Es ist nicht leicht gegen eine Mannschaft, die so massiv in der Abwehr steht“, sagte Guardiola. „Wir werden sehen, wie wir das in München lösen.“ Er muss sich in der Tat etwas einfallen lassen, denn wenn das Spiel in Manchester eines gezeigt hat: Gegen eine leidenschaftlich kämpfende, geschickt verteidigende, auf Konter lauernde Mannschaft hat Guardiolas Spielidee bisweilen Grenzen. So geschehen auch im Champions-League-Halbfinale im April 2012, als er mit Barcelona ausgeschieden war – gegen Chelsea.

Im zweiten Viertelfinalhinspiel am Mittwoch besiegte Paris St. Germain den FC Chelsea mit 3:1.