Zürich/Frankfurt/Main. Eine drakonische Fifa-Strafe gegen den FC Barcelona wegen „Kinderhandels“ stellt den Transfer von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen, 21, zum spanischen Fußball-Meister infrage: Der Weltverband hat die Katalanen aufgrund von Verstößen gegen die Wechselbestimmungen bei Minderjährigen mit einer Transfersperre belegt.

Die Katalanen dürfen in den kommenden beiden Transferperioden (Sommer 2014, Winter 2014/15) keine Spieler verpflichten – damit könnte auch der Wechsel ter Stegens von Borussia Mönchengladbach betroffen sein. Bislang fehlt allerdings eine offizielle Bestätigung des Transfers des Keepers. Barcelona muss zudem 370.000 Euro Strafe zahlen. Der spanische Verband RFEF wurde ebenfalls bestraft, muss 410.000 Euro berappen.

„Ich habe davon noch nichts gehört und will dazu nichts sagen. Fakt ist: Ich werde Borussia auf jeden Fall im Sommer verlassen“, sagte ter Stegen, dessen Vertrag bis 2015 läuft, dem „Kölner Express“. Ter Stegens Berater Gerd vom Bruch sagte: „Sie können definitiv davon ausgehen, dass ter Stegen nicht arbeitslos wird. Ich bin kein Jurist, die Frage ist, ob bereits geschlossene Verträge noch gültig sind oder unter das Transferverbot fallen.“

Die Fifa-Disziplinarkommission ahndete mit ihren Sanktionen Vergehen zwischen 2009 und 2013. In dieser Zeit habe Barcelona bei zehn Minderjährigen gegen die Bestimmungen verstoßen. Erst in jüngster Vergangenheit hatte Barça einen neunjährigen Schweden (Zico Marecaldi) und einen 17 Jahre alten Kroaten (Alen Halilovic) verpflichtet. Der Club wie der spanische Verband erhielten zudem einen Fifa-Verweis.

Die Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) sieht die Sanktionen durch die Fifa positiv. „Ungeachtet des Vereins, den das Urteil jetzt trifft, begrüße ich, dass die Fifa den Schutz von Minderjährigen ernst nimmt und den Auswüchsen, dass schon Spieler unter 18 Jahren international transferiert werden, entgegentritt. Das ist ein richtiges Signal“, sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig.