Frankfurt am Main. Es hatte eine gewisse Symbolik, als DFB-Präsident Wolfgang Niersbach im festlichen Kaisersaal des Frankfurter Römers seine Unterschrift unter das „Jahrhundertprojekt“ des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) setzte. Die Bilder von 52 römisch-deutschen Kaisern hängen an der Wand, „vor historischen Zeugen“ also, sagte Niersbach, wurde der Bau des neuen DFB-Leistungszentrums besiegelt: „Hier soll etwas entstehen, was einzigartig in der Welt ist.“ Bis Ende 2018 wird auf dem Gelände der bisherigen Galopprennbahn in Niederrad eine „Akademie“ gebaut, in der „alles unter einem Dach gebündelt wird, von der Eliteförderung bis hin zum Service für unsere Regional- und Landesverbände. Wir werden hier den DFB der Zukunft bauen“, sagte Niersbach.
Mit dem rund 50 Millionen Euro teuren Neubau, der Anfang 2017 beginnen soll, geht der Umzug des Verbandes aus dem Stadtwald 1,8 Kilometer Luftlinie Richtung Norden einher. Die neue DFB-Zentrale wird voraussichtlich weitere zehn Millionen Euro kosten, in dem bisherigen Bürogebäude arbeiten etwa 200 Mitarbeiter. „Wir bekommen jetzt nicht nur ein Zentrum für die Nationalmannschaften, sondern eine Heimat für den gesamten Fußball“, sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, der das Projekt 2009 angestoßen und forciert hatte.
Das Leistungszentrum soll mehrere Fußballplätze, ein Fitness- und Rehazentrum sowie Laufstrecken und Medieneinrichtungen umfassen. Genutzt werden soll es von allen Nationalmannschaften, für die Ausbildung der Bundesligatrainer, die bisher in Köln stattfindet, und der Spitzenschiedsrichter. Wohl auch aus Angst, den DFB als Aushängeschild mittelfristig verlieren zu können, bot Frankfurt das Gelände in Erbpacht an.
(sid)