Konter-Sieg. Der SC Freiburg hat Eintracht Frankfurt durch seinen 4:1-Auswärtssieg wieder mitten in den Abstiegskampf hineingezogen. Ein Fallrückzieher von Julian Schuster (34. Minute) sowie die Kontertore des ehemaligen HSVers Karim Guedé (54./90.+3) und Felix Klaus (70.) machten den wichtigen Sieg perfekt. Die Eintracht kam vor 45.400 Zuschauern nur zum Anschlusstreffer durch Joselu (59.) und verlor auch noch ihren Torjäger Alexander Meier mit Verdacht auf Adduktorenverletzung. „Das ist eine deprimierende Niederlage, die uns in eine schwierige Situation bringt“, erklärte Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen. Die zuletzt sechsmal sieglosen Breisgauer waren dagegen glücklich. „Das war nicht abzusehen, dass das hier so ausgeht“, kommentierte der starke Torwart Oliver Baumann.

Knock-out. Nach Ansicht der erschreckenden Fernsehbilder war Schlimmes zu befürchten. Kapitän Andreas Beck von 1899 Hoffenheim war in der 23. Minute des Spiels gegen den FSV Mainz 05 (2:4) so heftig mit einem Sky-Kameramann neben der Seitenlinie zusammengeprallt, dass der Mitarbeiter des Pay-TV-Senders regungslos am Boden liegen blieb. Als Erster erkannte Hoffenheims Sejad Salihovic den Ernst der Lage. Der Bosnier sorgte mit eindeutigen Handzeichen dafür, dass sich die Kraichgauer Teamärzte im Vollsprint auf den Weg zur Unfallstelle machten. Das ganze Stadion hielt den Atem an. Als der Kameramann wenige Minuten später von Sanitätern auf einer Trage aus dem Rhein-Neckar-Stadion gebracht wurde, war er aber bereits wieder bei Bewusstsein Der TV-Mitarbeiter erlitt „nur“ eine Gehirnerschütterung. Von einer zukünftigen Helmpflicht für Kameraleute in Stadien ist noch nichts bekannt.

Comeback. Da saß er wieder, wie früher. Diesmal war der Trainingsanzug rot. Passend zu seinem neuen Verein VfB Stuttgart, den der Niederländer vor dem Abstieg retten soll. Zuletzt saß er am 15. Dezember 2012 in Blau bei Schalke 04 auf einer Bundesliga-Trainerbank. Sonst war fast alles gleich. Stevens genoss sein Bundesliga-Comeback sichtlich. „Ich knurre nicht“, sagte er nach dem 1:1 bei Werder Bremen, was nach einem verschossenen Handelfmeter durch Martin Harnick (45. Minute) zu wenig war und sogar den Sturz auf Abstiegsplatz 17 bedeutete. „Stevens hat bei uns eine Art Euphorie entfacht und uns Selbstbewusstsein gegeben“, lobte Harnik trotzdem, „er strahlt Ruhe und Autorität aus“. Nächsten Sonnabend kommt der HSV nach Stuttgart, dessen blauen Trainingsanzug Stevens von Februar 2007 bis Juni 2008 trug. „Dann müssen wir drei Punkte rausspielen“, forderte Huub Stevens: „Ich hoffe, dass da die Null steht.“ Alles wie früher eben.

Klopp-Wut. Kurz den Zaun hochgeklettert, eine sportliche Flanke und dann hatte Jürgen Klopp seinen neuen Platz in Reihe eins der Osttribüne eingenommen. Den Schlusspfiff erlebte der frustrierte Trainer von Borussia Dortmund wieder einmal nicht in der Coaching-Zone, denn in der Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Denis Aytekin genug von Klopps Wutausbrüchen, die auch von umstrittenen Entscheidungen des Referees provoziert wurden. Es war in der Bundesliga bereits die vierte Verbannung für den 46-Jährigen. „Ich bin oft zu Recht bestraft worden, diesmal aber nicht“, sagte Klopp nach der 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach. „Ich habe nur reingerufen: ‚Und da pfeifst du nicht?‘ Allerdings mit meinem inzwischen weltbekannten Gesichtsausdruck. Dafür kann man mich nicht wegschicken.“ Es war bereits die vierte BVB-Niederlage vor einem Champions-League-Spiel, die dritte davon im eigenen Stadion. Am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF) steht das Rückspiel gegen St. Petersburg an.

Kampflos. Der VfL Wolfsburg träumt von Europa, kommt aber nicht einmal in der eigenen Nachbarschaft klar. Mit dem 1:1 gegen Eintracht Braunschweig holte der reichste der drei niedersächsischen Clubs in vier Derbys nur einen von zwölf möglichen Punkten. Nach dem peinlichen 0:2 im Hinspiel gelang dem Volkswagen-Verein gegen den Tabellenletzten wieder kein Sieg. Die vom VW-Konzern angestrebte Champions-League-Teilnahme erscheint in der derzeitigen Form unrealistisch. „Wir müssen lernen, mehr zu kämpfen. Ein Punkt beim Tabellenletzten ist einfach zu wenig“, kritisierte Geschäftsführer Klaus Allofs seine hoch bezahlten Spieler. „Ich bin sehr enttäuscht und total unzufrieden.“