Nach dem 0:3 beim HSV siegt die Borussia im Champions-League-Achtelfinale 4:2 in St. Petersburg. Robert Lewandoswki trifft doppelt und ist nun BVB-Rekordschütze.

St. Petersburg. Dank des frühesten Champions-League-Doppelpacks in der Vereinsgeschichte und des neuen Rekordtorschützen Robert Lewandowski hat Borussia Dortmund das Viertelfinale dicht vor Augen. In seinem 199. Europokalspiel gewann der Vorjahresfinalist bei Zenit St. Petersburg 4:2 (2:0). „Heute Abend waren wir nahe am Optimum“, lobte Trainer Jürgen Klopp: „Es war ein Klassespiel, keine Frage.“

Henrich Mchitarjan (4.) und der in der ersten Halbzeit überragende Marco Reus (5.) schossen die Dortmunder binnen anderthalb Minuten 2:0 in Führung. „Das war natürlich ganz wichtig. Wir haben das Spiel in die richtige Richtung gebracht und Zenit verunsichert“, sagte Kapitän Sebastian Kehl. In der abwechslungsreicheren zweiten Halbzeit konterte Lewandowski mit zwei Treffern (61./71.) jeweils die Anschlusstore von Zenit durch Oleg Schatow (57.) und Hulk (69., Foulelfmeter).

Mit seinen Toren hievte Lewandowski die Borussen nicht nur in eine glänzende Ausgangsposition für das Achtelfinalrückspiel in drei Wochen. Er ist mit 18 Treffern im Europapokal für Dortmund nun auch alleiniger Spitzenreiter vor Stéphane Chapuisat (16.).

Nach einem Schlagabtausch wie zur Mitte der zweiten Halbzeit hatte es zu Beginn nicht ausgesehen. Ein glücklicheres Händchen hätte Klopp kaum haben können: Er stellte nach dem 0:3 beim HSV Reus neu in die Startelf. Der Nationalspieler dankte es vor 15.000 Zuschauern – wegen rassistischer Vorfälle waren Teile des Petrowski-Stadions gesperrt – auf seine Weise. Im Fallen legte er Mchitarjan den Ball zum Führungstreffer nach 3:39 Minuten auf. Die zweite Chance verwandelte er selbst. Diesmal wühlte sich Mchitarjan auf der rechten Seite durch, flankte nach innen, wo Kevin Großkreutz den Ball abtropfen ließ für Reus.

Allerdings profitierten die Dortmunder auch eine Halbzeit lang von einem kläglich auftretenden Gegner, der mit gerade sechs Punkten als schwächster Gruppenzweiter in die K.-o.-Runde eingezogen war. Hinzu kommt, dass die russische Meisterschaft erst im März beginnt. Das letzte Pflichtspiel bestritt Zenit im Dezember. Mehr als der Versuch eines Flugkopfballs von Winter-Neuzugang José Rondon war in den ersten 45 Minuten nicht drin, am entschlossensten wirkte in Reihen der Russen noch der Brasilianer Hulk.

Seine Teamkollegen bemühten sich nach dem Seitenwechsel deutlich mehr. Die beste Chance hatte aber erst mal Lewandowski (48.), seinen wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz konnte Torhüter Juri Lodigin mit den Fäusten klären. Dann rächte sich die mittlerweile hohe Fehlpassquote der Dortmunder. Nach zwei Versuchen von Rondon drosch Schatow den Ball ins Netz. Die Reaktion des BVB folgte aber prompt: Auf Vorlage Piszczeks erzielte Lewandowski seinen fünften Treffer in der laufenden Champions-League-Saison. Petersburg verkürzte noch mal durch einen Foulelfmeter. Wieder sorgte Lewandowski für die passende Antwort.