Prügelknabe. Die Zeitung „Independent“ brachte es auf den Punkt: „Mesut Özil ist einer der besten Spieler der Welt, wenn seine Mannschaft 2:0 führt, aber wenn es andersherum steht, sollte man ihn besser nicht im Team haben.“ Nach der 1:5-Niederlage des FC Arsenal am Sonnabend beim FC Liverpool prasselte die Kritik auf den deutschen Nationalspieler ein. Özil schlich mit hängenden Schultern vom Spielfeld. Er wirkte teilnahmslos. Der phlegmatische Abgang in der 60. Spielminute beim 0:4-Zwischenstand sei charakteristisch für seine Leistung gewesen, schrieb der „Independent“. Schon nach 20 Minuten stand es 4:0 für die „Reds“. „Wengers Spieler haben jede grundsätzliche Aufgabe abgelehnt, in Özils Fall manchmal sogar das Laufen“, urteilte der „Guardian“. Özil gebe kaum noch Impulse, meinte der „Telegraph“ und riet Teammanager Arsène Wenger trotz der anstehenden Aufgaben gegen Manchester United in der Liga, Liverpool im FA-Cup und Bayern München in der Champions League dazu, seinen überspielt wirkenden Regisseur zu schonen.

Buhrufe. Mario Balotelli ist am Sonnabend bei der 1:3-Niederlage seines Clubs AC Mailand gegen den SSC Neapel in Tränen ausgebrochen, als ihn sein Coach Clarence Seedorf in der 73. Minute auswechselte. Zuvor war es zu Buhrufen und Pfiffen der Milan-Fans wegen Balotellis schwachen Leistungen gekommen. Die Bilder des tränenüberströmten Stürmers wurden am Sonntag von allen italienischen Sportgazetten gedruckt. Der oft exzentrische Balotelli hatte vergangene Woche mit seiner neuen Irokesenfrisur und Tattoos im Maori-Stil wieder einmal für öffentliches Aufsehen gesorgt. Außerdem hatte der 23-Jährige nach einem Vaterschaftstest die einjährige Tochter seiner Ex-Freundin Raffaella Fico als sein leibliches Kind anerkannt.

Comebackpläne. Der deutsche Nationalspieler Mario Gomez hat beim AC Florenz das Mannschaftstraining wieder aufgenommen. In spätestens zwei Wochen wird mit einem Comeback des ehemaligen Münchners gerechnet, der seinen am 15. September 2013 erlittenen Innenbandteilriss im rechten Knie überwunden hat, allerdings in den letzten Wochen an einer Sehnenentzündung litt. Sein Club festigte mit einem 2:0 gegen Atalanta Bergamo Platz vier.

Diego erfolglos. Das hatte sich Diego nach seinem kurzfristigen Wechsel vom VfL Wolfsburg zu Atletico Madrid ganz anders vorgestellt. Am Mittwoch unterlag sein neues Team dem Ortsrivalen Real mit 0:3 im Pokal, am Sonnabend folgte nach nur einer Woche „on top“ der Sturz von der Tabellenspitze. Atletico unterlag überraschend 0:2 bei UD Almeria. Platz eins übernahm – ausgerechnet – Real. Der spanische Rekordmeister bezwang den FC Villarreal ohne den gesperrten Cristiano Ronaldo 4:2. Gareth Bale (7.), Karim Benzema (25./76.) und Jese (64.) trafen. „Die Abwesenheit von Cristiano war für alle eine zusätzliche Motivation“, sagte Trainer Carlo Ancelotti. Am späten Sonntagabend konnte allerdings der FC Barcelona wieder Platz eins übernehmen.

Wechselstimmung. Der ehemalige Berliner Patrick Ebert hat seinen Wechsel zum russischen Erstligisten Spartak Moskau bestätigt. Auf seiner Facebook-Seite postete der 26-Jährige ein Foto mit der Erklärung: „Ein neues Kapitel meines Lebens hat begonnen. Ich bin sehr glücklich, ein Teil von Spartak zu sein.“ Erst am vergangenen Freitag hatten Ebert und der spanische Erstligist Real Valladolid den bis Sommer laufenden Vertrag vorzeitig aufgelöst.

Topverdiener. Der verletzte kolumbianische Torjäger Radamel Falcao kassiert laut der Tageszeitung „Le Parisien“ beim AS Monaco ein Monatsgehalt von 1,2 Millionen Euro netto. Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic erhält bei Meister Paris St. Germain im Monat „nur“ 807.000 Euro netto.

Tor-Opa. Im Alter von 44 Jahren und mittlerweile bei einem der deutschen Oberliga vergleichbaren Spielniveau angekommen, hat der brasilianische Stürmer Túlio das 1000. Tor seiner Karriere erzielt. Der Ex-Nationalspieler markierte den Jubiläumstreffer beim 1:2 seines Clubs Araxá Esporte gegen EC Marmoré in der 2. Liga der Bundesland-Meisterschaft von Minas Gerais. Er ahmt damit seine großen Landsleute Pelé (1.152 Tore) und Romário (1.002) nach, die ebenfalls vierstellig in ihrer Laufbahn trafen.