Vereinzelte Fan-Ausschreitungen stören das Fußballturnier in der Sporthalle Hamburg

Hamburg. Beim zwölften Hamburger Fußball-Hallenmasters ist es am Sonnabend in der Sporthalle Hamburg zu vereinzelten Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des SC Victoria und von Altona 93 gekommen. Dabei wurde ein 51 Jahre alter Polizist bei der vorläufigen Festnahme eines 23-Jährigen am Fuß verletzt. Der Beamte musste im Krankenhaus ambulant behandelt. Die Polizei hatte den Ordnungsdienst beim Trennen der Rivalen unterstützt, als es um 14.32 Uhr im Fanblock des SC Victoria zu einer Prügelei gekommen war. Ein Polizeibeamter setzte dabei Pfefferspray ein. Der Festgenommene wurde nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder freigelassen.

Vor zwei Jahren war es in der Sporthalle in Winterhude beim „Schweinske-Cup“ zu schweren Krawallen gekommen, bei denen mehr als hundert Personen verletzt wurden. Das Turnier wurde damals abgebrochen und fand danach nicht mehr statt. Die Betreibergesellschaft ging in der Folge pleite. Diesmal konnte die Veranstaltung friedlich fortgesetzt werden. Hamburgs Sport- und Innensenator Michael Neumann war indes schon bei seiner Begrüßungsrede von Anhängern verschiedener Vereine mit Sprechchören wie „Lügner, Lügner“ und „Hau ab“ gestört worden. Zahlreiche Fans hatten Klobürsten mitgebracht, als Zeichen des Protests gegen das von der Polizei auf St. Pauli eingerichtete Gefahrengebiet.

Sportlich erfüllte der SC Victoria seine Ansprüche. „Wir wollen das Turnier zum ersten Mal gewinnen“, hatte Lutz Göttling, der Trainer des abstiegsgefährdeten Regionalligaclubs, angekündigt. Vor 1486 Fans wurde das Vorhaben umgesetzt: Victoria besiegte im Endspiel Titelverteidiger FC St. Pauli II 4:3 nach Neunmeterschießen, kassierte 1000 Euro Prämie. Neben dem starken Steven Lindener und Top-Neuzugang Mohamed Labiadh vom Oberligaclub Oststeinbeker SV, – er wurde mit fünf Treffern mit St. Paulis Kwasi Wriedt bester Torschütze –, stach die Nervenstärke von Kerim Carolus hervor. Beim Halbfinalsieg gegen den Oberligaclub SV Halstenbek-Rellingen musste Carolus im Neunmeterschießen gleich dreimal ran. Er traf dreimal zum 9:8-Erfolg. Im Endspiel gegen St. Pauli II verwandelte Carolus seinen vierten Neunmeter. „Als ich im Finale zum Punkt ging, war mein Herzschlag unglaublich hoch. Aber ich war zuversichtlich, dass ich weiter treffe“, sagte Carolus hinterher.

Auch über prominenten Besuch durfte sich der Hamburger Fußball-Verband freuen. HSV-Legende Uwe Seeler war erschienen, um Altona 93 für seine Jugendarbeit mit dem „Uwe-Seeler-Förderpreis“, dotiert mit 5000 Euro, auszuzeichnen. Bester Spieler des Turniers wurde der St. Paulianer Kwasi Wriedt, bester Torhüter Norman Baese vom VfL Pinneberg (Oberliga).

Ein wenig getröstet wurde Ralf Palapies, Trainer des Oberligaclubs SV Rugenbergen, von seiner Mannschaft beim Rosen-Cup in Uetersen. Im Neunmeterschießen um Rang drei besiegte sein Team Wedeler TSV (Landesliga) mit 2:0. Zuvor war der SVR im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Buchholz im Neunmeterschießen ausgeschieden – wie eine Woche zuvor in Pinneberg gegen Halstenbek-Rellingen.

„Wir haben uns gegen Wedel endlich mal konzentriert. Trotzdem schlage ich eine Regeländerung vor: ein Penalty-Laufen ähnlich dem Penalty-Schießen im Eishockey. Das ist besser als dieses Gebolze vom Neunmeterpunkt“, sagte Palapies und verabschiedete sich zum Kofferpacken. Rugenbergen bezog am Sonntag auf Mallorca ein einwöchiges Trainingslager.

Oberligaclub Condor setzte beim Witthöft-Cup seine Erfolgsserie in der Halle fort und besiegte im Finale den SC Concordia (Landesliga) mit 3:2. Es war der vierte Turniersieg in Folge. Beim Altliga-Cup in Wandsbek konnten die Senioren es den Profis fast nachmachen. Im Finale triumphierte jedoch der Bramfelder SV mit 3:1. Torschützenkönig vor 760 Zuschauern wurde mit acht Treffern Bramfelds Liga-Manager und ehemaliger Condoraner Söhren Grudzinski.

Weitere Ergebnisse: Rosen-Cup: TSV Buchholz 08 – TuS Osdorf 4:0, ETV-Cup: Paloma – ETV 4:1, Frauen-Hallenmasters: Hamburger SV – Bramfelder SV 3:2 im Neunmeterschießen (0:0).