Bayern allein an der Spitze. Jetzt ist auch der nächste Bayern-Verfolger Bayer Leverkusen gestolpert. Der Tabellenzweite verlor am Sonntagabend mit 0:1 gegen Eintracht Frankfurt und hat auf den enteilten Herbstmeister nun schon sieben Punkte Rückstand. Eintracht-Verteidiger Marco Russ beendete mit seinem Treffer in der 61. Minute die Negativserie der Hessen von zuvor zehn Ligaspielen ohne Sieg und verschaffte seinem Team einen Vorsprung von drei Punkten auf den Relegationsplatz. Die Hausherren mussten sich vor 26.242 Zuschauern erstmals in dieser Saison in der BayArena geschlagen geben.

Münchens Weg zum WM-Titel. Bei der Club-WM in Marokko trifft der FC Bayern am Dienstag (20.30 Uhr/MEZ) auf den von Italiens Weltmeistertrainer Marcello Lippi trainierten chinesischen Meister Guangzhou Evergrande, der sich im Viertelfinale mit 2:0 gegen den afrikanischen Champion Al Ahly Kairo aus Ägypten durchsetzte. Im zweiten Viertelfinale bezwang überraschend der marokkanische Meister Raja Casablanca die Mexikaner von CF Monterrey, den Sieger der Champions League für Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik, mit 2:1 (1:0, 1:1) nach Verlängerung. Im Halbfinale am Mittwoch (20.30 Uhr/MEZ) trifft Casablanca auf den Copa-Libertadores-Gewinner Atlético Mineiro aus Brasilien um den ehemaligen Weltfußballer Ronaldinho. Das Endspiel findet am 21. Dezember in Marrakesch statt. Im fernen Marokko wartet Bayern München – wie auch die ebenfalls qualifizierten Teams aus Leverkusen, Schalke und Dortmund – am Montag (12 Uhr) auf sein Achtelfinal-Los in der Champions League (Hinspiele 18./19. Februar und 25./26. März).

Betrogene Nürnberger. Nur mit Mühe konnte Per Nilsson zurückgehalten werden. Außer sich vor Wut schrie der Nürnberger Verteidiger den Schiedsrichter an. Thorsten Kinhöfer war für den „Club“ der Buhmann, weil er eine klare Abseitsposition übersehen und so wesentlichen Anteil an einer denkwürdigen Aufholjagd von Hannover 96 hatte. Nilssons Clubkollege Mike Frantz behauptete nach dem kuriosen 3:3 sogar: „Wir sind betrogen worden.“ Zwei Meter stand Mame Diouf im Abseits, als er mit dem ersten seiner zwei Tore die Wende einleitete (87.) und so mithalf, den ersten Sieg der Franken im 16. Versuch zu verhindern. Die Nürnberger hatten durch Hlousek (30.), Drmic (38.) und Nilsson (41.) die scheinbar sichere Führung erzielt. Und auch nach dem Anschlusstreffer von Leonardo Bittencourt (60.) deutete wenig auf einen Punktgewinn für Hannover hin. Erst in der Schlussphase drehte 96 auf, erzielte Diouf in der zweiten Minute der Nachspielzeit sogar noch den Ausgleich.

Pflichtsieg für Keller. Ein Eigentor durch Freiburgs Nicolas Höfler (44. Minute) und ein Elfmeter (Jefferson Farfán, 67.) haben Schalkes Trainer Jens Keller den nächsten Pflichtsieg beschert und die Nöte des SC Freiburg vergrößert. Die Badener bleiben nach der fünften Pflichtspielniederlage in Serie auf Relegationsplatz 16. Vor einem Jahr hatten die Freiburger mit einem 3:1 bei Schalke die Trennung von Huub Stevens besiegelt. „Dem ganzen Verein, der ganzen Mannschaft tut der Sieg gut, auch wenn wir nicht unsere beste Leistung geboten haben“, sagte Keller im TV-Sender Sky. Mit einem weiteren Sieg in Nürnberg am kommenden Wochenende würde der Trainer weitere Argumente für seine Person sammeln, denn er weiß: „Ich habe das Gefühl, dass ich weiterhin unter Druck bin.“

Beleidigter Diego. Die Fans des VfL Wolfsburg sangen glückselig vom „Eurooopapokaaaal“, doch hinter den Kulissen gab es Zoff. Trotz der Aussicht auf die erfolgreichste Hinserie der Clubgeschichte versuchte Manager Klaus Allofs nach dem 3:1 gegen den VfB Stuttgart gar nicht erst, seinen Ärger zu verbergen. Adressat war – wieder einmal – Spielmacher Diego bei seiner Auswechslung nach 72 Minuten. Nur weil Trainer Dieter Hecking auf Diego zuging, gab es ein kurzes, frostiges Abklatschen. Diego würdigte Hecking keines Blickes und wäre glatt am Coach vorbeigelaufen. Dafür gab es einen Rüffel: „Für mich ist das nicht nachvollziehbar“, polterte Allofs. Beim VfB wurde vor allem eine Szene diskutiert: Nach einer halben Stunde hatte Jungstar Werner Wolfsburgs Benaglio bereits überwunden. Innenverteidiger Robin Knoche erwischte den Ball aber zumindest für die Augen des Schiedsrichtergespanns noch rechtzeitig. Auch die TV-Bilder konnten nicht genau klären, ob der Ball die Linie überquert hatte.