Dortmund ohne sechs. Die Frage, was ihn mehr ärgere, die Niederlage oder die Verletzungen von Sven Bender und Nuri Sahin, beantwortete Jürgen Klopp spontan. „Wir haben zwei Spieler verloren, das schmerzt mehr“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund nach dem 0:1 im Verfolgerduell gegen Bayer Leverkusen. Die anhaltende Verletztenmisere hat sich vor dem Champions-League-„Endspiel“ um den Einzug ins Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky, ZDF, Liveticker abendblatt.de) bei Olympique Marseille erneut verschärft. Wer in Frankreich auflaufen wird, weiß Klopp noch nicht. „Wunder gibt es immer wieder – aber bei uns leider nicht so oft“, klagte der 46-Jährige. Bender humpelte nach einem Foul des Leverkuseners Jens Hegeler vom Platz. Innenbanddehnung am rechten Sprunggelenk, so lautete die Diagnose. Er fällt in Marseille definitiv aus. Sahin erlitt einen Außenbandteilriss am rechten Sprunggelenk, bei ihm besteht noch Hoffnung. Ilkay Gündogan, Mats Hummels, Neven Subotic und Marcel Schmelzer fehlen ohnehin. Manuel Friedrich ist wegen der fehlenden Spielberechtigung nicht dabei.

Bayers Ärger über Klopp. So stolz und fröhlich wie nach dem 1:0 in Dortmund hat man Rudi Völler selten gesehen. Doch als er von der Verbalattacke von Jürgen Klopp erfuhr, gefror das Dauerlächeln des Sportchefs von Bayer Leverkusen mit einem Schlag. Der Sechs-Punkte-Rückstand auf Bayer sei auch auf deren drei Zähler in Hoffenheim zurückzuführen, hatte Klopp zuvor gesagt. Bei 1899 hatten die Leverkusener auch dank des „Phantomtors“ von Stefan Kießling 2:1 gewonnen. „Auch ein Jürgen Klopp hat das Recht, mal ein schlechter Verlierer zu sein“, sagte Völler bissig. „Wahre Größe erkennt man in der Niederlage“, meinte Kapitän Simon Rolfes. Anders als von vielen Experten prognostiziert, kann nur Leverkusen mit Bayern München halbwegs mithalten. Das Erfolgserlebnis in Dortmund machte auch Mut für das wichtige Champions-League-Spiel am Dienstag in San Sebastián. „Wir müssen den Schwung aus dem heutigen Spiel mitnehmen“, forderte Völler.

Spekulation über Schaaf. Die Luft für den stets umstrittenen Trainer Jens Keller bei Schalke 04 wird wieder dünner. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung gilt der ehemalige Bremer Thomas Schaaf bereits als ein Nachfolgekandidat. Beim Champions-League-Showdown am Mittwoch gegen FC Basel sitzt noch Keller auf der Bank. Auf die Frage, was danach geschehe, verweigerte Sportchef Horst Heldt jeden Kommentar. Sieben Punkte beträgt nach der 1:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach der Rückstand auf die viertplatzierten Rheinländer. Deshalb war der Ärger über Schiedsrichter Felix Zwayer bei den Schalkern umso größer. „Wir wurden heute klar benachteiligt“, behauptete Heldt. Gemeint war der 2:1-Siegtreffer durch Max Kruse per Elfmeter, nachdem Benedikt Höwedes zuvor einen Schuss im Strafraum mit den Armen abgewehrt hatte. „Ich drehe mich noch weg“, meinte der Schalker Kapitän, der danach mit Gelb-Roter Karte vom Platz gestellt wurde.

Braunschweig trifft das Tor nicht. Hertha BSC hat das Aufsteiger-Duell gewonnen und seine gute Position gefestigt. Die Berliner siegten am Sonntag bei Eintracht Braunschweig 2:0. Adrian Ramos (20. Minute) und Tolga Cigerci (80.) erzielten die Hertha-Tore. Dabei hatten die Platzherren eindeutig den besseren Start. Bei drei guten Einschussmöglichkeiten zwischen der 8. und 14. Minute benötigte Hertha viel Glück. Die Niedersachsen warten nun bereits seit 370 Minuten auf einen eigenen Torerfolg. Timo Perthel sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (81.).

Wolfsburg blickt nach Europa. Der VfL Wolfsburg hat sich durch einen 3:0-Erfolg beim daheim weiter sieglosen SC Freiburg auf den fünften Tabellenplatz verbessert. Maximilian Arnold (8.), Ivica Olic (11.) und Marcel Schäfer (90.+1) trafen für die seit sieben Spielen ungeschlagenen Niedersachsen. „Im Moment sieht es richtig gut aus, es wächst was zusammen. Wir sollten aber aufpassen, dass wir jetzt nicht zu viel träumen“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking. „Wir haben das Spiel zu Beginn der ersten Halbzeit verloren“, stellte Freiburgs Trainer Christian Streich fest. Mittelfeldspieler Matthias Ginter war „ein bisschen sprachlos. Ich weiß nicht, wieso wir wieder so früh zwei Tore bekommen. Das Hauptproblem ist, dass wir uns immer wieder Konzentrationsfehler am Anfang leisten“.