Hannover 96 jubelt wieder. Trainer Mirko Slomka, 46, herzte mit einem sanften Lächeln im Gesicht Manager Dirk Dufner, dann nahm er jeden einzelnen seiner Spieler fest in den Arm. Den Niedersachsen war im Krisengipfel gegen Eintracht Frankfurt der erhoffte Befreiungsschlag gelungen. Nach zuletzt sieben sieglosen Spielen schlug Hannover die ersatzgeschwächten Hessen 2:0 (1:0) und feierte den ersten dreifachen Punktgewinn seit dem 21. September. Durch diesen Erfolg scheint auch Slomkas Position wieder gefestigt, der zuletzt heftig in die Kritik geraten war. „Ganz so dramatisch war die Situation für mich nicht, weil die Verantwortlichen mir intern immer das Vertrauen ausgesprochen haben“, meinte Slomka. Kollege Armin Veh („Es ist zum Kotzen“) musste nach seinem heftigen Protest über einen nicht gegebenen (möglichen) Foulelfmeter in der 68. Minute auf die Tribüne, in Frankfurt darf er aber auf der Trainerbank bleiben. „Nur gemeinsam kommen wir da unten wieder raus“, sagte Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen.

Schalke 04 hat im Zoff mit dem ZDF ein Zeichen gesetzt. Weder Spieler, Manager Horst Heldt, noch Trainer Jens Keller standen nach dem 3:0 gegen den VfB Stuttgart für Einzelgespräche zur Verfügung. Der Interview-Boykott war die Retourkutsche für die Entscheidung des Zweiten, am letzten Vorrundenspieltag der Champions League (11. Dezember) den Dortmunder Auftritt in Marseille statt den der Schalker gegen Basel live zu zeigen. Dortmund sei für die Mehrheit der Zuschauer einfach attraktiver, hatte das ZDF erklärt. „Wir fanden es daher nicht attraktiv genug, ihnen Interviews zu geben“, sagte Manager Heldt mit süffisantem Grinsen. Nach Schalkes Partie gegen den VfB konnte „Sportstudio“-Moderator Sven Voss nur Bilder eines leeren TV-Studios mit zwei unangetasteten Mikrofonen zeigen, die auf dem Stehtisch lagen.

Der FC Augsburg, nächster HSV-Gegner in der Bundesliga, freute sich nach dem 0:0 bei Hertha BSC Berlin über den ersten Auswärtspunkt nach vier Niederlagen in Folge. „Wir haben diesmal im Gegensatz zu den vergangenen Auswärtspartien schlecht gespielt, dafür aber etwas mitgenommen“, sagte Halil Altintop, 30, der sein 250. Bundesligaspiel bestritt. Er ist damit Rekordhalter der Profis mit türkischem Pass.

Borussia Mönchengladbach hat mit dem 1:0 gegen den SC Freiburg seine Position als vierte Kraft der Bundesliga gefestigt. Es war der fünfte Sieg in Serie und der siebte Heimerfolg seit dem Saisonstart, was Vereinsrekord bedeutet. Das hatte Gladbach nicht einmal unter den Trainerlegenden Hennes Weisweiler und Udo Lattek geschafft. „Wir haben das Zeug, zu Hause jeden zu schlagen“, meinte Mittelfeldspieler Patrick Herrmann. Matchwinner war diesmal der Brasilianer Raffael Caetano de Araújo (63.), der nach einer tollen Kombination mit Herrmann und Oscar Wendt seinen siebten Saisontreffer markierte. Für die Freiburger war es das erste Gegentor auswärts nach 342 Minuten.