Der Rekordmeister muss im Spitzenspiel in Dortmund auf seinen Superstar verzichten

München. Schwerer Schlag nun auch für Bayern München: Der Rekordmeister muss im Spitzenspiel am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf www.abendblatt.de) beim personell angeschlagenen Verfolger Borussia Dortmund auf Europas Fußballer des Jahres Franck Ribéry verzichten. Der 30 Jahre alte französische Nationalspieler hat im Play-off-Rückspiel der Equipe Tricolore für die WM 2014 am Dienstag gegen die Ukraine (3:0) einen Anbruch der zehnten Rippe links erlitten. Das ergab eine Untersuchung am Donnerstag in München.

„Das ist natürlich schade, ich wäre unheimlich gerne bei diesem Topspiel in Dortmund dabei gewesen“, sagte Ribéry, „aber ich bin mir sicher, dass die Mannschaft das auch ohne mich packt.“ Wie der FC Bayern mitteilte, ist Ribérys Einsatz beim Champions-League-Spiel am kommenden Mittwoch bei ZSKA Moskau fraglich.

Die Mitspieler reagierten nach außen gelassen auf die Nachricht. „Es ist wie so oft, wenn bei uns ein Spieler ausfällt: Wir haben einen sehr guten Kader und werden sicherlich eine schlagfertige Truppe auf dem Rasen haben und das Ziel, dort zu gewinnen“, sagte Thomas Müller. Die Münchner hätten „das ganze Jahr über schon große Verletzungsprobleme“, mit den kurzfristigen Ausfällen von Mats Hummels und Marcel Schmelzer habe es aber den BVB „mehr erwischt“. Müller hat beiden Borussen SMS mit Genesungswünschen geschrieben.

Der Nationalspieler sprach von einem „besonderen Spiel. Das ist nicht 08/15. Es spielen zwei europäische Top-Mannschaften gegeneinander, im Stadion dort ist immer eine hitzige Atmosphäre, da wird dir nichts geschenkt. Aber es wird auch nur ein Fußballspiel, nach dem das Leben weitergehen wird“.

Der Begriff „deutscher Clásico“ gefällt den Bayern jedoch nicht. „Ich weiß nicht, ob wir es in Deutschland immer nötig haben, uns mit jemandem zu vergleichen oder immer auf andere zu schauen“, sagte Müller dazu.

Sein Kollege Arjen Robben assistierte: „Den Clásico gibt es schon seit zehn, 20, 30 Jahren, hier gibt es dieses Duell seit drei, vier Jahren. Ich weiß nicht, ob man da von einem Clásico sprechen kann. Aber es ist ein super Spiel, auch in Europa.“

Das sieht auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge so: „Sicherlich hat das Duell diesen Charakter, aber es muss sich in Deutschland noch weiter etablieren. Bayern München hatte das Glück, 30 Jahre kontinuierlich an der Spitze mitzuspielen. Bei Borussia Dortmund war es oft eine Berg-und-Tal-Fahrt.“