Ein Kommentar von Alexander Laux

Die Nationalmannschaft hat einen Lauf, leider in negativer Hinsicht. Erst der Kreuzbandriss von Sami Khedira (Real Madrid) beim Test in Italien, nun verletzten sich die Dortmunder Profis Mats Hummels und Marcel Schmelzer in England schwer. Auch ihr Mannschaftskollege Ilkay Gündogan absolvierte sein bislang letztes Spiel im DFB-Dress: Beim 3:3 gegen Paraguay musste er im August mit Rückenschmerzen raus und kämpft seitdem um seine noch nicht absehbare Rückkehr. Fast in Vergessenheit gerieten da die – nicht im Zusammenhang mit der Nationalelf stehenden – längerfristigen Ausfälle von Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose und Mario Gomez, allesamt fest eingeplante Größen für die Mission Titelgewinn 2014 in Brasilien.

Vom 1:0-Sieg im Wembleystadion ausgehend nun aber abzuleiten, es gäbe ja ein sprudelndes Reservoire an qualitativ gleichwertigen Ersatzleuten, ist ein gewaltiger Irrtum. Gegen den verkümmerten einstigen Fußballriesen mag diese Besetzung mit den durchaus hochbegabten Bender-Zwillingen, Kruse und Westermann noch genügt haben. Ein Klasseteam hätte die reichlich vorhandenen Patzer des deutschen Teams ganz sicher bestraft.

Auch das Team von Joachim Löw benötigt seine Schlüsselspieler wie Lahm, Özil, Klose oder Schweinsteiger, um eine stabile Achse bilden zu können. Allein das wahrscheinliche WM-Aus Khediras ist schon extrem bitter, da seine Spielweise kaum adäquat zu ersetzen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass Bundestrainer Joachim Löw vor der Nominierung des WM-Kaders nur noch einmal testen kann: im März gegen Chile.