Portugal gewinnt das erste Duell der WM-Qualifikation 1:0 gegen Schweden, Ibrahimovic geht leer aus. Frankreich vor dem Aus

Lissabon. Punktsieg für Cristiano Ronaldo gegen Zlatan Ibrahimovic, Zittern bei Franck Ribéry und Frankreich: Im Play-off-Hinspiel der Weltmeisterschafts-Qualifikation hat sich Portugal im ersten Duell der Superstars mit 1:0 gegen Schweden durchgesetzt. Dagegen muss Europas Fußballer des Jahres, Bayern Münchens Ribéry, um das Ticket nach Brasilien bangen. In der Ukraine erlebten die Franzosen beim blamablen 0:2 ein Desaster. Fußball-Zwerg Island darf nach einem 0:0 gegen Kroatien weiter von der ersten Teilnahme an einer WM-Endrunde träumen. Griechenland hat nach einem 3:1 gegen Rumänien gute Aussichten auf die Teilnahme am Turnier in Brasilien.

In Lissabon blieb das mit Spannung erwartete Duell der beiden exzentrischen Offensivkünstler Ibrahimovic und Ronaldo weitgehend hinter den Erwartungen zurück. Die Individualisten sorgten kaum für spielerische Glanzpunkte. Ronaldo stand lange im Schatten der starken schwedischen Defensive, sorgte dann aber doch noch für die Entscheidung: Nach einer Flanke von Miguel traf der 28-Jährige per Flugkopfball aus fünf Metern (82. Minute). Schwedens Verteidiger Martin Olsson, Schwager des deutschen NBA-Stars Dirk Nowitzki, kam zu spät.

Vor dem Anpfiff richteten sich alle Blicke auf die beiden egozentrischen Topstars. Nach dem Wimpeltausch im Mittelkreis war von den Stürmerstars – die zusammen seit 2004 wettbewerbsübergreifend in ihren Vereinen auf sage und schreibe 513 Treffer kommen – aber nur noch wenig zu sehen. Ibrahimovic hatte seine beste Szene in der ersten Halbzeit, als er den Ball an der Strafraumgrenze für Sebastian Larsson durchließ. Dessen Schuss parierte Rui Patricio (20. Minute). Zwei Minuten später verfehlte Kim Källström mit einem Freistoß aus 18 Metern nur knapp das Tor.

Ribéry muss derweil um die Krönung des erfolgreichsten Jahres seiner Karriere bangen. Im Rückspiel am Dienstag (21 Uhr) benötigen die Franzosen eine enorme Leistungssteigerung, wollen sie die von Ribéry im Vorfeld beschriebene „Katastrophe“ noch verhindern und nicht erstmals seit 20 Jahren die WM verpassen. Für die Ukraine erzielten vor 70.000 Zuschauern in Kiew Roman Sosulja (61.) und Andrej Jarmolenko (82., Foulelfmeter) die Treffer. In der Nachspielzeit sah Frankreichs Laurent Koscielny die Rote (90.+1), Ukraines Alexander Kutscher (90.+5) die Gelb-Rote Karte.

In Reykjavik blieben die Isländer vor allem dank einer leidenschaftlichen Defensiv-Leistung weiter im Rennen um ein WM-Ticket. Kroatien verpasste beim Debüt des ehemaligen Bundesliga-Stars Niko Kovac als Nationaltrainer (mit HSV-Profi Ivo Ilicevic in der Startelf) das wichtige Auswärtstor und schlug auch aus einem Platzverweis der Isländer kein Kapital. Mittelfeldspieler Olafur Skulason war in der 50. Minute des Feldes verwiesen worden. Der 30-Jährige hatte den enteilten Wolfsburger Bundesliga-Profi Ivan Perisic kurz vor dem Strafraum mit den Händen zu Boden gerissen. Die Partie spielte sich in der Folge fast ausschließlich in der Hälfte Islands ab. Kroatien drückte auf den Treffer und kam dabei zu zahlreichen gefährlichen Szenen.

Griechenland winkt bereits die dritte Teilnahme an einer Fußball-WM nach 1998 und 2010. Der Europameister von 2004 gewann in Piräus mit 3:1 gegen Rumänien und verschaffte sich somit eine gute Ausgangsposition für das zweite Duell am Dienstag (20 Uhr) in Bukarest. Kostas Mitroglu (14.) brachte die Gastgeber in Führung, bevor Bodgan Stancu (19.) den Ausgleich erzielte und Dimitros Salpingidis (21.) erneut für die Griechen traf, in deren Anfangsformation auch der Dortmunder Sokratis stand. Für den Schlusspunkt sorgte dann noch einmal Mitroglu in der 66. Minute.