Otterndorfer Durchstarter. Durch zwei Tore von André Hahn (26., 49.) hat der FC Augsburg am Sonntag gegen Mainz 05 verdient mit 2:1 gewonnen und damit nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg wieder einmal gewonnen. Den Treffer für die Rheinhessen erzielte Maxim Choupo-Moting mit einem Foulelfmeter (59.). Damit waren in dieser Partie ausschließlich ehemalige HSV-Spieler erfolgreich. Hahn, der aus dem niedersächsischen Otterndorf gleich hinterm Elbdeich stammt, versuchte zwischen 2008 und 2010 bei der zweiten HSV-Mannschaft den Durchbruch in den Profifußball. Vergeblich. Erst über die Amateurstationen Oberneuland, Koblenz und Offenbach kam der 23-Jährige im Januar nach Augsburg, wo er nun voll durchstartet. In dieser Saison hat der dynamische Angreifer bereits vier Tore geschossen.

Bremer Sprung. Hannover 96 bleibt das schlechteste Auswärtsteam der Bundesliga. Die Niedersachsen verloren durch das 2:3 bei Werder Bremen am Sonntag ihr fünftes Saisonspiel auf des Gegners Platz. Szabolcs Huszti (20. Minute/Foulelfmeter) und Hiroki Sakai (41.) erzielten vor 40.435 Zuschauern im Weserstadion zwar die ersten Auswärtstore dieser Spielzeit für die Gäste. Aaron Hunt (25./Foulelfmeter), Cedrick Makiadi (39.) und Santiago Garcia (86.) sicherten den Bremern den zweiten Heimsieg und den Sprung auf Tabellenplatz acht.

Freiburger Held. Innerhalb von sechs Tagen ist Torwart Oliver Baumann beim SC Freiburg vom Depp zum Matchwinner geworden. Beim 3:0-Sieg der Breisgauer, ihrem ersten „Dreier“ in der laufenden Saison, war der Schlussmann der herausragende Spieler. Die Nürnberger Profis hatten wahrlich alles gegeben, um den 23-Jährigen nach dessen Dreifachpatzer gegen den HSV zu prüfen: 20 Mal feuerten sie ihre Torschüsse in Richtung seines Kastens ab. Doch Baumann rettete den glücklichen Auswärtssieg mit einer „herausragenden“ Leistung, wie SC-Coach Christian Streich herausstellte. „Oli hat alles ausgeblendet, aber dass er so gut hält, war nicht selbstverständlich“, so Streich. „Letzte Woche wollte ich zu viel. Diesmal habe ich einfach mein Spiel gespielt“, erklärte Baumann. Entscheidend sei er aber nicht gewesen: „Wir hatten Glück“, befand er trocken.

Nürnberger Appell. Durch das 0:3 gegen Freiburg ist Nürnberg nun die einzige deutsche Profi-Mannschaft ohne Sieg. Sieben Unentschieden stehen vier Niederlagen gegenüber. Dementsprechend ungehalten waren die Fans nach einer Partie, die der „Club“ angesichts der Spielanteile und der herausgespielten und herausgekämpften Chancen nie hätte verlieren dürfen. Angeführt von Sportvorstand Martin Bader stellten sich nach der Partie Mannschaft und der neue, zunächst wohl etwas irritierte Trainer Gertjan Verbeek den lautstarken Kritikern. „Es war brutal, vor uns liegen ganz schwere Wochen“, sagte Bader und appellierte: „Verliert den Glauben nicht. Wir brauchen euch.“

Leverkusener Arroganz. Im Gegensatz zu seinen Spielern suchte Sami Hyypiä nach dem 0:1 beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig nicht nach Ausflüchten. Der finnische Coach von Bayer Leverkusen räumte ein, sich drei Tage vor dem Champions-League-Duell bei Schachtjor Donezk schlicht verzockt zu haben: „Ich stehe hinter meiner Entscheidung. Im Nachhinein ist man immer schlauer.“ Hyypiä hatte beim zuvor daheim erfolglosen Aufsteiger sein Offensivtrio Sidney Sam, Heung Min Son und Stefan Kießling zunächst auf der Bank gelassen. Offensichtlich hatte sich auch bei seinen Spielern die Annahme festgesetzt, Braunschweig im Schongang besiegen zu können. „Die letzte Überzeugung, der letzte Wille hat gefehlt“, bemängelte Hyypiä. „Braunschweig hat mehr Willen gezeigt.“

Hamburger Legende. „Du bist keine Legende, du bist eine Super-Legende.“ Franz Beckenbauer brachte es auf den Punkt. Der Kaiser hielt beim 32. Sportpresseball in Frankfurt /Main am Sonnabend die Laudatio auf den Bürger Uwe Seeler, der dort drei Tage vor seinem 77. Geburtstag als siebte Persönlichkeit als „Legende des Sports“ ausgezeichnet wurde. Der Hochgelobte selbst fühlte sich ob der vielen Huldigungen „ein wenig eingeschüchtert“. Zwischen brasilianischem Angus-Rind mit gebackener Praline vom Ochsenbäckchen und Pina-Colada-Eis mit blauer Kristallkugel zeigte sich Seeler gewohnt bescheiden: „Das Schönste ist, stinknormal zu sein.“